Ambrož pod Krvavcem (rad-net) - Primož Roglič ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden und hat die Slowenische Meisterschaft gewonnen. Der Profi vom Team Jumbo-Visma setzte sich im direkten Duell gegen seinen größten Konkurrenten Tadej Pogačar (UAE-Team Emirates) sowie vor Matej Mohorič (Bahrain-McLaren) durch. Bei den Frauen war Urša Pintar (Alé-Cipollini) erfolgreich.
Schon früh hatte sich eine vierköpfige Spitzengruppe mit Jan Tratnik (Bahrain-McLaren), Matic Groselj (Ljubljana Gusto-Santic), Ziga Horvat (Adria Mobil) und Nik Cemazar (KK Kranj) gebildet. Ihr Vorsprung pendelte sich bei drei bis vier Minuten ein. An der Nachführarbeit beteiligten sich maßgeblich Luka Mezgec (Mitchelton-Scott) und Jan Polanc (UAE-Team Emirates).
Im Finale ging es über zwei lokale Runden den Schlussanstieg hinauf. Dort verlor Horvat als Erster den Anschluss an seine Mitstreiter, kurz danach konnte auch Groselj nicht mehr folgen. Die beiden verbleibenden Ausreißer nahmen den letzten Anstieg hinauf nach Ambrož pod Krvavec über 8,3 Kilometer und mit durchschnittlich 7,8 Prozent Steigung mit einer Minute Vorsprung in Angriff.
Eine Zeitlang konnten sie sich noch vorne behaupten, hinter ihnen zog das Tempo im Peloton aber bald an, bis nur noch die Favoriten mit Roglič, Pogačar, Mohorič und Janez Brajkovič (Adria Mobil) übrig blieben und die Ausreißer gestellt waren.
Roglič und Pogačar belauerten sich, ehe es Roglič gelang, vier Kilometer vor dem Ziel Pogačar abzuschütteln. Der 21-Jährige reagierte allerdings schnell und stellte wieder den Anschluss her. Geimsam ging das Duo in den Schlusskilometer. Dort trat Primož Roglič erneut an und überquerte schließlich mit zehn Sekunden Vorsprung auf Tadej Pogačar den Zielstrich. Mohorič wies als Dritter 39 Sekunden Rückstand auf.
Bei den Damen machten Urša Pintar und Špela Kern (Lviv) den Sieg unter sich aus. Die zwei Rennfahrerinnen hatten den Rest der Konkurrenz hinter sich gelassen und fuhren gemeinsam den Schlussanstieg hinauf. Schließlich setzte Pintar die entscheidende Attacke und gewann mit 14 Sekunden Vorsprung. Ihre Teamkollegin Urška Žigart kam als Dritte mit bereits über neun Minuten Rückstand ins Ziel.
Die Titelkämpfe in Slowenien waren die einzigen in Europa, die trotz der Corona-Pandemie an ihrem angestammten Zeitpunkt stattfanden, und das erste UCI-Rennen seitdem der Wettkampfbetrieb stillgelegt wurde. Alle anderen nationalen Meisterschaften wurden auf den 22. bis 23. August oder sogar auf ein noch späteres Datum verschoben.
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