Rincon de la Victoria (dpa) - Das Rote Trikot verloren und auf der Abfahrt auch noch gestürzt: Für den bislang so souveränen Topfavoriten Primoz Roglic ist die zehnte Etappe der 76. Spanien-Rundfahrt völlig enttäuschend zu Ende gegangen.
Der Slowene verlor am Dienstag die Gesamtführung an den unbekannten Norweger Odd Christian Eiking. Der 26 Jahre alte Außenseiter, der gerade einmal drei Siege als Radprofi auf dem Konto hat, fuhr als Mitglied einer Ausreißergruppe rund elfeinhalb Minuten Vorsprung auf Roglic heraus und übernahm damit den ersten Platz. Seinen zweiten Etappensieg feierte der Australier Michael Storer vom deutschen DSM-Team.
Doch damit nicht genug für Roglic: Nachdem sich der Slowene am letzten Berg von seinen Konkurrenten abgesetzt hatte, riskierte er auf der Abfahrt zu viel und kam zu Fall. Der 31-Jährige konnte die Fahrt aber mit Schürfwunden fortsetzen und erreichte das Ziel an der Seite der Mitfavoriten. Eiking liegt nun 58 Sekunden vor dem Franzosen Guillaume Martin und 2:17 Minuten vor Roglic, der allerdings weiter gute Chancen auf seinen dritten Vuelta-Sieg in Serie hat. Giro-Sieger Egan Bernal verlor erneut Zeit auf Roglic und muss seinen Traum vom dritten großen Rundfahrtsieg wohl verschieben.
Eine 31-köpfige Gruppe hatte sich vom Feld abgesetzt und einen großen Vorsprung herausgefahren. Auch der deutsche Meister Maximilian Schachmann gehörte der Gruppe an, verlor aber am Berg den Anschluss und landete am Ende 5:17 Minuten zurück auf Platz 23.
Am Mittwoch führt die elfte Etappe der Vuelta über 133,6 Kilometer von Antequera nach Valdepenas de Jaen. Größte Schwierigkeit des Tages ist ein Berg der zweiten Kategorie acht Kilometer vor dem Ziel. Die Rundfahrt endet am 5. September mit einem Einzelzeitfahren in Santiago de Compostela.