Berlin (dpa) - Radprofi Michael Rasmussen hat nach seiner Aussage vor einem niederländischen Gericht weitere Details des Dopingbetrugs zu seiner Zeit bei Rabobank offenbart.
Dabei belastete der Däne, der 2007 vor dem Gesamtsieg bei der Tour de France stand, ehe er aus dem Rennen genommen wurde, seinen damaligen Teamarzt Geert Leinders schwer. «Leinders hing die Blutbeutel an die Wand und setzte die Infusionsnadeln», sagte Rasmussen der Tageszeitung «De Telegraaf». Leinders steht schon seit längerem in Doping-Verdacht. Das Team Sky um Tour-Sieger Bradley Wiggins trennte sich 2012 von ihm.
Rasmussen räumte ein, vor der Tour 2007 EPO, Wachstumshormone, Kortison und Insulin genommen zu haben. Während der Rundfahrt, die er mit einem spektakulären Duell gegen den später ebenfalls wegen Dopings gesperrten Alberto Contador mitprägte, habe er zwei Bluttransfusionen erhalten. Die Dopingmachenschaften seien auch von der Teamleitung um Erik Breukink und Theo de Rooij toleriert worden.
Bei dem Prozess, mit dem sich Rasmussen nach seiner Kündigung von Rabobank entgangene Prämien erstreiten will, sowie in einem Interview mit dem TV-Sender NOS nannte er auch Denis Mentschow im Zusammenhang mit den Dopingpraktiken. Der Russe, der nun für Katusha fährt, stritt die Vorwürfe ab. «Nein, das ist nicht wahr», sagte er im «Telegraaf».
Rasmussen-Interview bei NOS