Hagen (rad-net) - Eine Radtour der besonderen Art haben Sandro Reiter und die Brüder Nico und Julian Schmieder hinter sich: Sie waren im April 2015 von München aus in Richtung Rio de Janeiro aufgebrochen, um dort die Olympischen Spiele mitzuerleben.
Die nackten Zahlen der Unternehmung lesen sich beeindruckend. Fast 1800 Stunden saßen die Männer im Sattel; durchschnittlich fuhren sie am Tag über 80 Kilometer. Die Route führte von München über Schottland nach Island und weiter per Flieger nach Alaska. Dort befuhren sie die berühmte Langstrecken-Route Panamericana durch den gesamten amerikanischen Doppelkontinent bis hinunter nach Feuerland, um dann punktgenau zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro anzukommen.
Ihre Tourenräder mussten unterwegs einiges aushalten. Über 32.000 Kilometer in 29 Ländern stecken in den Rahmen, denen schlechte Straßenverhältnisse, reichlich Zuladung und enorme Temperaturschwankungen nichts anhaben konnten. Einen Speichenbruch hatten sie zu verzeichnen und in Lima wurde einmal ein Tretlagerwechsel fällig - das war es auch schon an größeren Reparaturen.
Auf die Frage angesprochen, warum sie denn mit dem Fahrrad in die weite Welt aufgebrochen seien, lautet die Antwort: «Es ist einfach das beste Verkehrsmittel für so eine Unternehmung. Die Geschwindigkeit passt zur eigenen Wahrnehmung. Man ist schnell genug, um auch mal Strecke zu machen - und gleichzeitig langsam genug, um unterwegs vieles mitzubekommen. Man erreicht praktisch jeden Ort der Welt aus eigener Kraft - das ist doch genial!»
Ihre Erlebnisse haben die drei Männer mit der Kamera festgehalten und wollen nun ihre abenteuerliche Reise mit einer Crowdfunding-Aktion ins Fernsehen bringen.