Innsbruck (dpa) - Der im Zuge der «Operation Aderlass» aufgeflogene ehemalige österreichische Radprofi Georg Preidler hat vor Gericht zugegeben, Blutdoping betrieben zu haben.
Der 29-Jährige erklärte, dass er aus «reiner Neugierde» 2018 mit dem Blutdoping begonnen habe, nachdem er von einem Arzt kontaktiert wurde. «Er wollte mir zeigen, wie es im Sport so funktioniert», erklärte Preidler laut der österreichischen Nachrichtenagentur APA vor dem Landgericht Innsbruck. Sonstige Substanzen habe er nicht konsumiert.
Preidler musste sich vor dem Landesgericht Innsbruck wegen schwerem gewerbsmäßigem Sportbetrug verantworten. Während der Nordischen Ski-WM in Innsbruck und Seefeld hatten österreichische und deutsche Behörden Ende Februar Razzien durchgeführt, unter anderen auch bei einem deutschen Sportarzt in Erfurt.
Die Ermittlungen ergaben, dass neben einigen Langläufern auch Athleten aus anderen Sportarten, darunter auch Preidler, mutmaßlich Kunden des Arztes waren. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Erfurter Arzt und seinen Helfern unter anderen gewerbsmäßige und teilweise bandenmäßige Anwendung verbotener Dopingmethoden beziehungsweise Beihilfe dazu vor.
Preidlers Verteidiger erklärte, dass der Fall anders gelagert sei als etwa beim früheren Langläufer Dominik Baldauf, der am Dienstag nicht rechtskräftig zu fünf Monaten auf Bewährung verurteilt wurde. «Preidler betreibt einen Teamsport, im Gegensatz zu Langläufern, die Individualsportler sind.» Sein Mandant habe also insofern seine Verpflichtung im Team erfüllt und keinen Schaden verursacht, so die Argumentation des Verteidigers.