Paller zeigte ein starkes Rennen und verwies mit 55 Punkten Straßen-Weltmeisterin und Topfavoritin Amalie Dideriksen (Dänemark) mit 43 Punkten auf den zweiten Platz und feierte den größten Erfolg ihrer Karriere. Dritte wurde Manon Lloyd (Großbritannien) mit 42 Zählern. «Tatjana hatte schon im Vorjahr Bronze geholt, aber bei der Besetzung hatte sicherlich niemand mit der Goldmedaille gerechnet - ein ganz starkes Rennen», lobte Bundestrainer André Korff die 21-Jährige.

Schon früh hatte sich Paller mit einem mutigen Angriff an die Spitze des Rennens gesetzt. Zunächst als einzige konnte sie einen Rundengewinn herausfahren und bekam dadurch 20 Punkte gutgeschrieben. Während sich die beiden Favoritinnen Dideriksen und Elisa Balsamo (Italien) immer wieder neutralisierten, nutzte Paller erneut ihre Chance, setzte sich mit drei Fahrerinnen vom Feld ab und holte den nächsten Rundengewinn und weitere 20 Pluspunkte. Danach schob sich Manon Lloyd an Paller vorbei und hatte zwei Punkte Vorsprung. Doch etwa 15 Runden vor Schluss griff Tatjana Paller erneut an und gewann die letzten beiden Wertungen und bekam damit erneut 15 Punkte auf ihr Konto und kam schließlich auf 55 Zähler.

Im Sprint der Frauen U23 wurde Pauline Grabosch Vize-Europameisterin. Nach Bestzeit in der Qualifikation musste sie sich erst im Finale mit 0:2 Läufen der Ukrainerin Olena Starikova geschlagen geben. Starikova fuhr taktisch sehr klug fuhr und setzte sich beide Male relativ klar durch. «Im Finale fehlte ein bisschen das Timing und ein taktischer Fehler kam auch hinzu, aber alles in allem bin ich mit ihrem Turnier sehr zufrieden», lobte Bundestrainer Carsten Bergemann die 19-Jährige. «Ich bin sehr glücklich. Ich konnte mich jeden in jedem Lauf steigern und weiter lernen. Das nächste Mal packe ich auch die Ukrainerin», freute sich Grabosch.

Bei den Junioren musste sich Carl Hinze (Schweriner SC) im Sprint mit dem vierten Platz zufrieden geben. Im Kleinen Finale erwies sich der Russe Pavel Perchuk als der Stärkere. Der EM-Titel ging an Rayan Helal (Frankreich) vor Dmitry Nesterov (Russland). Moritz Malcharek (LKT-Team Brandenburg) wurde im Punktefahren der Männer U23 Sechster. Im Omnium der Junioren belegte Calvin Dik (RSV Werner Otto Berlin) den neunten Rang.