Amtliche     BDR-Einsätze     Kontakt BDR     Suchen     Mein Konto  
Hauptmenü 
Lizenzverwaltung/-anträge
BDR
Radsportjugend
Webseite RSJ
News
Wir über uns
Jugendvorstand
LV-Jugendleiter
Nachwuchsprogramm
Klasseneinteilung
Sichtung - GA´s
Sichtung - Rangl./Erg.
Jugendmaßnahmen
Radschlag - Infos!
Bike Hero
DFJW
Landesverbände
Disziplinen
Termine
Ergebnisse
Regularien/Formulare
Leistungsdiagnostik
Radreisen
Radsporthandel
Termine heute / Woche
Impressum
Datenschutz
RSS-Feed  
Mein Konto
Home


Hot Links 
rad-net Hallenradsportportal
Das rad-net Breitensport-Portal
Breitensport-Termine
rad-net Vereinssuche
Rennsportergebnisse
rad-net-Ranglisten
MTB-Ranglisten powered by rad-net
Wettkampfausschreibungen
rad-net Sportlerportraits
rad-net Teamportraits
MTB-Bundesliga
Straßen-Rad-Bundesliga 2013
BMX-Racing
Aktuelle Infos zu Deutschen Meisterschaften
BDR-Ausbildung

Wer ist online? 
Zur Zeit sind 3171 Gäste und 5 Mitglied(er) online.

Sie sind ein anonymer Benutzer. Sie können sich hier anmelden

Login 
Benutzername

Passwort

Registrieren / Info


Kann auch in diesem Jahr keinen Start auf dem Nürburgring erteilen: Hanns-Martin Fraas, der sich nun in einem offenen Brief an die Politik wendet. Foto: Sportograf
18.06.2021 11:02
Offener Brief von Hanns-Martin Fraas: «Politisches Handeln muss nachvollziehbar bleiben»

Hagen (rad-net) - Unternehmer und Radsportveranstalter Hanns-Martin Fraas hat sich in einem offenen Brief an die Politik gewendet. Der Veranstalter von unter anderem Rad am Ring, in dessen Rahmen auch ein Wertungsrennen der Rad-Bundesliga und ein Mountainbike-Marathon ausgetragen werden, zweifelt darin die Objektivität der Genehmigung von Events zu Zeiten der Corona-Pandemie an. Leserbriefen, die unsere Redaktion zahlreich erreichen, ist zu entnehmen, dass er damit vielen aus der Seele spricht.

In seinem offenen Brief spielt Fraas unter anderem auf die Fußball-Europameisterschaft an, deren Spiele sogar vor Publikum ausgetragen werden. «Es geht mir nicht darum, den Fußball an den Pranger zu stellen. Aber das Ergebnis politischen Handelns muss einigermaßen nachvollziehbar bleiben», meint Fraas. «Das ist eine wahnsinnige Situation, der wir uns gerade stellen müssen. Als Bundesbürger muss man schwierige Momente akzeptieren, auch sowas gehört zur Solidarität. Allerdings sollte der angelegte Maßstab der gleiche sein und nicht mit mehrerlei Maß gemessen werden», so Fraas gegenüber rad-net.



 

Zweierlei Maß für Deutschland? - offener Brief von Radsportveranstalter Hanns-Martin Fraas an die Politik


Bundesgesundheitsminister Jens Spahn
Ministerpräsidentin Malu Dreyer
Ministerpräsident Dr. Markus Söder
Kreisverwaltung Ahrweiler, Landrat Dr. Jürgen Pföhler
Stadtverwaltung München, Oberbürgermeister Dieter Reiter

Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin Dreyer,
Sehr geehrter Herr Bundesgesundheitsminister Spahn,
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Dr. Söder,
Sehr geehrter Herr Landrat Dr. Pföhler,
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Reiter,

als glühender Fußballfan und Veranstalter von Radrennen, der nun im zweiten Jahr hintereinander mit seinen Hygienekonzepten gescheitert ist, stellen sich mir einige Fragen, um deren Beantwortung ich untenstehend höflich bitte.

Es entsteht bei mir der Eindruck, dass es in Corona-Deutschland aktuell nicht immer mit "rechten Dingen" zugeht.

Damit möchte ich bewusst offenlassen, ob der Maßstab letztlich nur allgemeine Fairness, Gerechtigkeit oder gar deutsches Recht betrifft. Dazu bin ich zu wenig Jurist. Das offensichtliche Messen mit zweierlei (oder gar mehrerlei) Maß, fühlt sich aber falsch an.

Also meine Bitte: Stellen Sie es richtig. Erklären Sie mir, warum mein Eindruck und nicht das Ergebnis politischen Handelns falsch ist. Ich muss es verstehen, um nicht kaputt zu gehen. Der Bürger sollte es verstehen, um den Glauben an die Politik zu bewahren.

Es wäre wünschenswert, wenn nicht der eine auf die Zuständigkeit des anderen verweisen würde. Es ist eher so gedacht, dass jeder nur die Fragen beantwortet oder beantworten lässt, die er entweder qua Amt oder Kompetenz beantworten kann. Dann dürfte keine Frage offenbleiben. Ich würde mir kurze, klare, faktenorientierte Antworten wünschen.

Zur Vorgeschichte:

1. Ausgangslage am 15. Juni 2021

Nürburgring/Kreis Ahrweiler
Unsere Radsport-Veranstaltung, geplant für den 26. Juni 2021 konnte weder genehmigt werden, noch konnte man uns Rahmendaten (z.B. Inzidenzen, Belegung von Intensivbetten, R-Wert) nennen, an denen man zum 26. Juni die Gefahr beurteilen will, die von unserer Veranstaltung ausgeht. Darüber wurden wir am 10. Juni 2021 informiert. Verwiesen wurde auf die aktuelle Verordnungslage in Rheinland-Pfalz, die Amateursport in der von uns angepeilten Größe von rund 700 Teilnehmern nicht zulässt. Der Inhalt der neuen Verordnung, erwartet für 21. Juni 2021, sei nicht bekannt.

München Fröttmaning / Stadt München
Bereits vor einigen Wochen hat Herr Ministerpräsident Söder bekannt gegeben, dass aufgrund eines hervorragenden und speziellen Hygienekonzepts, bis zu 14.000 Zuschauern in der Münchner Fußball-Arena zugelassen werden können.

2. Erfahrungen

Nürburgring/Kreis Ahrweiler
Seit März finden auf dem Nürburgring Profisport-Veranstaltungen statt, bei denen aufgrund des Hygienekonzepts rund 1.500 Personen im Fahrerlager des Nürburgrings zugelassen sind. Es fanden, inklusive 24h-Rennen, bislang vier derartige Veranstaltungen statt, ohne dass eine besondere Gefährdung (erhöhte Ansteckungsgefahr) von diesen Veranstaltungen ausgegangen ist. Das ist insofern gut nachvollziehbar, da im Fahrerlager AHA-Regeln gelten und nur Genesene, Geimpfte oder Getestete Zutritt zum Fahrerlager erhalten.

München Fröttmaning / Stadt München
Über die Corona-Gefahren für Zuschauer in Fußballstadien gibt es aus Bergamo (Championsleague-Spiel im Frühjahr 2020) tragischen Anschauungsunterricht. Grund: erhöhte Aerosolbildung (Singen, Schreien), "Kessellage" (fehlender Wind), Nähe (Umarmungen). Das Münchner Stadion ist sicher nicht "offener" als das in Bergamo.

3. Inzidenzen

7-Tage-Inzidenzen Stand 14 & 15. Juni, Tendenz weiter fallend u.a. wegen steigender Impfquote)

Landkreis Ahrweiler: 5,7
Stadt München: 15,7
Rheinland-Pfalz: 14,7
Bayern: 15,7
Deutschland: 13,2
Frankreich: 36,6

4. Personenkreis/ Hygienekonzept bzw. Wahrnehmungen

Nürburgring/Kreis Ahrweiler Veranstaltung Circuit Cycling
. Geplant für ca. 700 Amateursportler
. Voraussetzung: geimpft, getestet oder genesen
. Gefahrenlage: Abstand min. 1,5 Meter und Maske bis ca. 1 Minute vor dem Start, dann radsporttypische Rennsituation mit starker Topographie, bei dem sich das Fahrerfeld schnell auseinanderzieht. Verwirbelung und Verdünnung der Aerosole durch tatsächlichen Wind (sofern vorhanden und das eher immer in der Eifel) und Fahrtwind.

München Fröttmaning / Stadt München
. 14.000 Zuschauer, davon über 2.000 französische Fans (Das Argument Profisport zieht hier nicht, da wir nicht von den Sportlern reden, sondern von Zuschauern. Für die Sonderbehandlung der Profisportler mag es Gründe geben, diese gelten sicher für Zuschauer eines Profi-Events nicht)
. Voraussetzung: geimpft, getestet oder genesen?
. Gefahrenlage: Im französischen Block kein Abstand und kaum Masken, Umarmungen

Deutschland allgemein: Public Viewings bis 1.000 Personen ohne Maske

Auf Basis dieser Fakten und Wahrnehmungen drängen sich einige Detailfragen auf aber eine zentrale:

Wird hier nicht auf der einen Seite mit einem stumpfen, einsilbigen Hinweis auf aktuelle Verordnungstexte einer höchst wahrscheinlich unkritischen Veranstaltung die Zusage verweigert, während an anderer Stelle geltende Verordnungstexte durch Sonderregelungen aufgehoben und selbst die Einhaltung von AHA-Regeln nicht gewährleistet werden?

Fragen zu München
1. Welche Abstandsregeln galten im französischen Block?
2. Gab es eine Maskenpflicht?
3. Wie wurde das überwacht?
4. Muss der französische Spieler Paul Pogba nach seinem Bad in der Zuschauermenge in Quarantäne? Wenn nein, warum nicht?

Fragen zu Nürburgring/Ahrweiler
1. Wenn für 15. Juni im Münchner Stadion (Infektionslage siehe oben) 2.000 Zuschauer in einem engen Block zugelassen sind, warum kann man dann nicht am 10. Juni Regeln nennen, gemäß derer dann am 26. Juni 700 Radfahrer um den 5,1 km langen Nürburgring (GP-Strecke) kreisen?

Allgemeine Fragen
1. Fußball-Profisport genießt seit Monaten eine umfangreiche Sonderbehandlung, obwohl sich immer wieder Fußballer trotz offensichtlich besten Konzepten anstecken. Der Sport kann für alle Fans im Fernsehen verfolgt werden. Ist das Bedürfnis nach Zuschauern im Stadion stärker zu gewichten, als das Bedürfnis Amateur-Radsport zu betreiben?
2. Wird im Falle der Fußball-EM nicht sowieso mit zweierlei Maß gemessen? Wenn auch nur die Hälfte aller Warnungen dauerhaft lautsprechender Politiker und Wissenschaftler auf realen Gefahren fußt, ist Public Viewing eine extreme Gefahr für steigende Inzidenzen. Zudem im Hinblick auf die uns bedrohende Delta-Variante. Darf der Fußball alles, ein anderer Teil deutschen Sports hat aber gefälligst solidarisch für die Gemeinschaft Verzicht zu üben?
3. Die Corona-Regeln sind komplex, bundesweit uneinheitlich, sich stark verändernd und orientieren sich an nicht unstrittigen Parametern (Inzidenzen). Wieso gibt es dann auch noch Sonderregelungen (Zuschauer bei der EM in München, französischer Block)?
4. Die Erlaubnis für Zuschauer in München wurde sicher nicht ausgewürfelt, sondern auf Basis wissenschaftlicher Fakten, Erfahrungen und Prognosen nach bestem Wissen und Gewissen erteilt. Warum werden diese Erkenntnisse und Regeln dann nicht verallgemeinert? Damit sich andere auch daran orientieren können, z.B. Amateur-Radsportler und deren Veranstalter!?

Persönliche Situation und eine Frage zum Schluss:

Unsere Agentur lebt im Wesentlichen von jährlich zwei Radsport-Veranstaltungen. Letztes Jahr wurden unsere Veranstaltungen nicht genehmigt. Die Absage 2020 ereilte uns bei einer Situation von 7.000 Infizierten in ganz Deutschland (Nicht 7.000 neu pro Tag, sondern 7.000 von 83 Mio. Deutschen waren infiziert - 0,0085 %!!!). So weit, so schlecht, so akzeptiert.

Dieses Jahr mussten wir die Veranstaltungen wieder absagen, da wir Mitte Juni weder für die Veranstaltung am 26. Juni noch für die am 23. Juli Parameter genannt bekommen können, anhand derer zum Zeitpunkt der Veranstaltung über die Durchführbarkeit entschieden wird (z.B. Inzidenzen). So fehlen für Veranstalter und Teilnehmer Orientierungspunkte zum Abschätzen von Wahrscheinlichkeiten und Risiken. Die Absagen waren somit unabwendbar.

Wir arbeiten seit August 2019 ohne Umsätze. Wir warten und hoffen noch auf Überbrückungshilfe III.

Seit März 2019 leben wir in einem ständigen Hin & Her zwischen Bangen, Nachsteuern, Hoffen und wieder Bangen und wieder Nachsteuern und .

Unsere wirtschaftliche wie emotionale Lage ist verheerend. Damit sind wir natürlich nicht allein in Deutschland. Es gibt viele durch Corona im Speziellen Abgehängte - ohne politische Stimme, ohne öffentliche Wahrnehmung.

Darf man als Politiker billigend in Kauf nehmen, dass sich die Gesellschaft in wenige Corona-Gewinner, viele nicht unzufriedene Corona-Erleber und herbe, unbeachtete Corona-Verlierer spaltet? Und es geht dabei nicht um Geld, sondern um Respekt!

Die Bedeutung einer Rückantwort möchte ich hier nochmals unterstreichen.

Mit freundlichen Grüßen
eventwerkstatt GmbH
Hanns-Martin Fraas
Geschäftsführer

«Rad am Ring» und «Circuit Cycling» fallen auch 2021 aus

«Rad am Ring»-Organisatoren weiter optimistisch - Veranstaltung soll stattfinden

«Rad am Ring» und «Circuit Cycling» sollen 2021 wieder stattfinden

Liveticker: Aktuelle Informationen zum Coronavirus aus dem Radsport


Zurück




Wir machen ausdrücklich darauf aufmerksam, das unsere Seiten urheberrechtlich geschützt sind und ausschließlich zur persönlichen Information des Nutzers dienen. Jegliche Verwertung, Vervielfältigung, Weiterverbreitung oder Speicherung in Datenbanken unserer zur Verfügung gestellten Informationen sowie gewerbliche Nutzung sind untersagt bzw. benötigen eine schriftliche Genehmigung.

Erstellung der Seite: 0.094 Sekunden  (radnet)