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17.07.2019 10:10
NADA will «Unbedenklichkeits-Checks» für Betreuer einführen

Bonn (rad-net) - Die Nationale Anti-Doping Agentur (NADA) will alle am Spitzensport Beteiligten, also neben den Athleten auch Trainer, Betreuer und Funktionäre, stärker in den Kampf gegen Doping einbeziehen. Neben dem Bekenntnis zum sauberen Sport ohne Doping, sollen künftig «Unbedenklichkeits-Checks» durchgeführt werden.

Vertreterinnen und Vertreter von Athleten Deutschland e.V. und der NADA trafen sich kürzlich zu einem gemeinsamen Austausch in Bonn. Anlass des Treffens war die Auswertung der aktuellen Erkenntnisse aus der «Operation Aderlass» für das Dopingkontrollsystem und die Präventionsarbeit der NADA sowie die Auswirkungen auf die Athleten in Deutschland. Dabei sei man sich einig gewesen, dass die vorliegenden Informationen zum anscheinend jahrelang systematisch betriebenen Blutdoping durch den Erfurter Arzt Mark S. weitreichende Konsequenzen für die nationale und internationale Anti-Doping-Arbeit haben.

Beide Seiten betonten aber, dass die nun zu ergreifenden Maßnahmen umfassend seien und alle am Spitzensport Beteiligten einbeziehen müssen. Athleten und Athletenbetreuer, also beispielsweise Trainer, Physiotherapeuten, Ärzte sowie Funktionäre müssen gleichermaßen das Bekenntnis zum sauberen Sport ohne Doping regelmäßig erneuern, konsequent umsetzen und nachhaltig gestalten. Das heißt, dass der von der NADA implementierte Grundsatz von «Prävention und Kontrolle» nicht nur für die Athleten zur Anwendung kommt, sondern auch deren Betreuer im weitesten Sinne erfassen soll. NADA und Athleten Deutschland e.V. stimmen überein, dass dazu auch alle am Leistungssport beteiligten Spitzenfunktionäre und führende Verantwortungsträger im Sportverband gehören. Dies ist für die Glaubwürdigkeit im Kampf gegen Doping unverzichtbar.

Ziel von NADA und Athleten Deutschland e.V. ist es daher, einheitliche und valide Standards für Athletenbetreuer und die Sportverbände zu etablieren. Im Hinblick auf die Entsendung von betreuendem Personal zu großen internationalen Sportveranstaltungen strebt die NADA an, dass zukünftig «Unbedenklichkeits-Checks» für Athletenbetreuer im Bereich Anti-Doping durchgeführt werden sollten, bevor eine Nominierung des Betreuers zum Beispiel für die Olympischen Spiele erfolgen kann.

Diese Prüfung erweitert die bestehende Praxis von Ehren- und Verpflichtungserklärungen und dient dem Zweck, Athleten und Betreuer insoweit gleich zu behandeln.

Die NADA will dafür unter Einbeziehung von Athleten Deutschland e.V. die Federführung bei der Erarbeitung von Konzept- und Umsetzungsansätzen übernehmen und auf die zuständigen Ansprechpartner beim Bundesministerium des Inneren für Bau und Heimat (BMI) sowie dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zugehen.

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