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Elisabeth Brandau führt das deutsche EM-Aufgebot an. Foto: Archiv/Jane Barlow/PA Wire
23.07.2019 17:00
MTB-EM Brünn: Deutsches Staffel-Quintett nur Außenseiter

Brünn (rad-net) - Mit dem Team-Wettbewerb beginnen am Donnerstag um 17 Uhr im tschechischen Brünn die Mountainbike-Europameisterschaften. Favorisiert sind die Schweizer und die Italiener, das deutsche Quintett ist nicht aussichtslos, braucht aber einen guten Tag, um eine Medaille zu ergattern. Am Freitag geht es weiter mit den Sprintern.

Festgelegt wird die Staffel-Aufstellung endgültig erst am Mittwoch-Nachmittag, vor allem in welcher Reihenfolge gefahren wird. Sicher ist aber schon, dass aus dem Silber-Team von der WM Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) und Max Brandl (Lexware) fehlen werden.

Fumic, weil er in seiner aktuellen Situation lieber zuhause ins Training investiert und Brandl, weil er am Donnerstag an der Uni noch eine Prüfung schreibt.

Sein eigentlich für die männliche U23-Position vorgesehene Teamkollege David List fällt aus gesundheitlichen Gründen auch aus. Auch Niklas Schehl, der für eine schnelle Runde eigentlich prädestiniert wäre, hat auch am Mittwoch noch eine Prüfung abzuhaken.

Vermutlich wird Leon Kaiser (Team Bulls) dann ins Spiel kommen. Er war als Junior 2018 beim Gewinn von WM-Silber mit dabei. Genauso wie Ronja Eibl (Corendon-Circus) und Elisabeth Brandau (Radon-EBE Racing). Die begrüßt die Gelegenheit die Strecke im Wettkampf-Tempo kennen zu lernen. «Das ist auf jeden Fall ein Vorteil», sagt die Deutsche Meisterin.

Auf der Herren-Position dürfte Ben Zwiehoff (Bergamont) zum Einsatz kommen. „Es wird mal wieder Zeit für eine EM-Staffel-Medaille“, sagt er Augen zwinkernd. Er war 2015 dabei als der BDR zum ersten und einzigen Mal Team-Europameister wurde.

Die Position des Juniors könnte eine Sache von Markus Eydt (Stevens MTB Racing) werden.

Damit ist das Team insgesamt nicht schlecht aufgestellt. Favorisieren muss man allerdings Weltmeister Schweiz und auch Titelverteidiger Italien dürfte eine starke Formation an den Start bringen. Die Franzosen verzichten dem Vernehmen nach auf eine Teilnahme am Team-Wettbewerb. Sie haben gar keine Elite-Dame im Aufgebot.

Weil sie am vergangenen Wochenende ihre Meisterschaften ausgetragen haben und bei einer Teilnahme an der EM sechs hochkarätige Rennen hintereinander folgen würden, haben sich auch die besten Männer entschlossen nicht nach Brünn zu reisen.

Eliminator-EM: Klausmann und Fromberger mit Chancen
Vor einer Sprint-Meisterschaft Medaillen-Chancen auszuloten, kann immer mal ins Auge gehen. Ein kleiner Moment der Unaufmerksamkeit, eine falsche Entscheidung, ein kurzer Moment des Zögerns beim Start oder ein verpatztes Einrasten im Klickpedal und schon kann der Traum ausgeträumt sein.

Dennoch: der Deutsche Meister Felix Klausmann (Link Rad Quadrat) darf sich am Freitagabend Hoffnungen machen, nachdem er im Weltcup zweimal auf dem Podest gestanden hat. Obschon er zuletzt bei der Arbeit «viel um die Ohren» hatte. «Ich bin fit, aber es ist immer schwer zu sagen, wie es laufen wird. Ins Halbfinale will ich auf alle Fälle kommen und der Rest wird sich zeigen», sagt der Fischerbacher, «der wichtigste Faktor im Eliminator ist der Kopf. Wenn man es sich selbst nicht zutraut aufs Podest zu fahren, dann schafft man es auch nicht.»

Bei den Damen hat der BDR mit Marion Fromberger (Mountainbike Racing Team) aus Bad Griesbach auch ein heißes Eisen im Feuer. Allerdings dämpft die Weltcupsiegerin von Barcelona die Erwartungen etwas. «Mein Training ist auf die WM in Belgien ausgerichtet. Damit bin ich speziell in Sachen Spritzigkeit und Start noch nicht auf hundert Prozent. Die EM soll aber ein harter und wichtiger Check für die WM sein. Darum werde ich am Freitag alles geben», erklärt Fromberger.

Mit in der Konkurrenz ist auch Ex-Meisterin Clara Brehm (Waldaschaff). Sie hat an ihrer Stabilität gearbeitet, weil sie im Frühjahr und auch bei der DM ihr Tempo nie bis zum Schluss halten konnte. «Ich fühle mich sehr gut vorbereitet und was dabei heraus kommt, werden wir am Freitag sehen», sagt Brehm.

Die Qualifikationsläufe beginnen am Freitag in Brünn um 16:45 Uhr, die Finalläufe auf dem 941 Meter langen Offroad-Kurs beginnen um 18:30 Uhr.

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