Obertraun (rad-net) - Die Mountainbike-Nationalfahrer Adelheid Morath und Christian Pfäffle bestreiten ihre Weltcup-Generalprobe am Wochenende beim Grand Prix im österreichischen Obertraun. Das Damenrennen ist stark besetzt, doch Morath kennzeichnet es für sich eindeutig als «Trainingsrennen». Bei den Herren hat Pfäffle kaum Weltklasse-Leute als Kontrahenten, so dass er aus dem HC dotierten Rennen einige Punkte mitnehmen könnte.
Klasse statt Masse. Das Starterfeld bei den Damen in der Bike-Arena Obertraun ist nicht groß, aber die Qualität lässt sich sehen. Bemerkenswert ist schon mal, dass die Olympia-Dritte Catharine Pendrel (Clif Pro Team) zum ersten Mal seit 2013 außerhalb von Weltcup und WM wieder ein Rennen auf dem europäischen Kontinent fährt. Sie kommt mit ihrer italienischen Teamkollegin Eva Lechner und trifft im Salzkammergut unter anderem auf Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Merida), Linda Indergand (Focus XC) und Yana Belomoina (CST Sandd American Eagle). Alles potenzielle Siegfahrerinnen und echte Messlatten für Adelheid Morath. Auch wenn die gar nicht nach dem Resultat schielt.
«Es wird ein Trainingsrennen.» Kurz und knapp kennzeichnet Adelheid Morath für sich den Wettbewerb, «das Ergebnis spielt keine Rolle». Alle Blicke sind bereits auf den sechs Tage später stattfindenden Weltcup-Auftakt in Nove Mesto gerichtet. Natürlich, so schränkt Adelheid Morath dann doch ein, wenn eine Startnummer am Lenker hängt, dann drehe man nicht nur seine Trainingsrunden. «Klar, wenn man ein Rennen fährt, dann will man schon alles geben. Und die Konkurrenz macht's attraktiv.»
Prinzipiell gehe es ihr gut, aber sie werde nicht erholt ins Rennen gehen. «Erst in Nove Mesto wird man sehen, ob die neuen Sachen, die wir im Training probiert haben, einen Effekt zeigen», sagt Morath.
Pfäffle: Noch Probleme im Maximal-Bereich
Christian Pfäffle steht mit seinem Team Möbel Märki am Start. Thomas Litscher (jb Brunex Felt), Leandre Bouchard (BH-Sr Suntour-KMC), Karl Markt, Gregor Raggl (beide Möbel Märki), der Este Martin Loo und Andrea Tiberi (Nob Selle Italia) sind so ungefähr die Anhaltspunkte für den DM-Dritten. Einen gewissen Anhaltspunkt für die Form wird Pfäffle in Obertraun dennoch bekommen. Sein Teamkollege, der Österreicher Karl Markt oder der Italiener Andrea Tiberi könnten Maßstab sein.
«Ich werde das Rennen noch ein bisschen aus dem Training heraus bestreiten, es also nicht zu hundert Prozent vorbereiten. Die Form sollte allerdings gut sein», erklärt Pfäffle, der nach dem Rennen in Heubach erst mal «alles setzen» ließ. «Ich habe im Training das Gefühl, dass die Reize gut angekommen sind», zeigt er sich zuversichtlich. Der Trainingsausfall durch die Knie-Probleme Ende des Winters ist aber wohl noch nicht komplett kompensiert, vor allem im maximalen Kraft-Bereich seien noch nicht die Werte da, die er sonst treten könne. «Das merkt man dann bei Rhythmuswechseln. Da kann ich noch nicht richtig drüber ziehen», erklärt der inzwischen 24-Jährige. Und der Rücken sei auch noch etwas instabil. Hier und da spüre er noch Blockaden.
Aus dem Obertraun könnte der aktuell 65. der Weltrangliste trotzdem nochmal einige Punkte mitnehmen, die ihm für den Weltcup in Nove Mesto noch ein paar Start-Positionen einbringen könnten.