Tel Aviv (rad-net) - Chris Froome könnte in der anstehenden Saison 2021 sowohl die Tour de France als auch den Giro d'Italia bestreiten. Derzeit stehe noch nicht fest, wie die Vorbereitung des vierfachen Tour-Siegers auf die französische Grand Tour aussehen soll, doch diese könnte den Giro durchaus beinhalten.
Während Froomes Teilnahme an der Tour de France bereits feststeht, hat das Team über weitere Verteilungen seiner Topfahrer auf die Grand Tours bislang geschwiegen. Dafür gab Teamchef Kjell Carlström jetzt drei verschiedene Gründe bekannt: «Zum einen ist da natürlich Covid-19 und die Frage, wie sich das Ganze weiterentwickelt und welchen Einfluss es auf die Rennen und Vorbereitungen der Fahrer nimmt. Zweitens sind da die Strecken der Vuelta und des Giro.» Beide Routen wurden bislang nicht von den Organisatoren veröffentlicht. «Und drittens stellt sich die Frage, wie das alles für das große Ziel der Saison, die Tour, zusammenpasst», so Carlström gegenüber «Cyclingnews».
Insgesamt habe die Mannschaft nicht allzu viele Schlüsse aus der vergangenen Saison ziehen können, um die Topfahrer eindeutig den Grand Tours zuzuordnen. Mit Froome, Dan Martin und Mike Woods seien jedoch einige Fahrer vertreten, die in der Vergangenheit bereits starke Leistungen bei den großen Landesrundfahrten gezeigt hätten.
«Ich denke, dass es für Dan sehr gut möglich wäre, ein Double zu schaffen, mit zwei Grand Tours, und das könnte der potenzielle Fall für jeden der anderen Jungs sein», erklärte Carlström den derzeitigen Entscheidungsstand des Teams, wodurch er eine Giro-Teilnahme Froomes zusätzlich zur Tour de France nicht ausschloss. «Wir müssen herausfinden und das ist tatsächlich ein Prozess, was der beste Weg zur Tour für Chris, Dan und Mike ist und es könnte sein, dass es für einige von ihnen der Giro ist. Aber es könnte auch ein ganz anderer sein, ein traditionellerer Ansatz, mit Vorbereitungsrennen und Höhentrainings.»
Froome trainiert zurzeit in Kalifornien, wo er sich auf seinen Saisonstart bei der UAE-Tour vorbereitet und die letzten Folgen seiner Verletzungen nach dem Critérium du Dauphiné 2019 auskuriert. «Wir beobachten ständig, wie seine Reha verläuft und alles geht gut voran. Ich erwarte nicht, dass es zu lange dauert, bis wir verkünden, was er macht, aber nichts ist zu 100 Prozent in Stein gemeißelt», versprach Carlström weiter. Sicher sei nur, dass Froomes Rolle im Team nicht allein daraus bestehe «Chris zu den Grand Tours zu bringen und zu versuchen, zu gewinnen». Vielmehr solle ein Lernprozess zwischen jungen und älteren Fahrern entstehen, der das Team in der langen Frist weiter voranbringt, wobei Froome mit seinen 35-Jahren und sieben Grand-Tour-Siegen (viermal Tour de France, einmal Giro d’Italia und zweimal Vuelta a España) eine Kernrolle spielen dürfte.