Frankfurt (rad-net) - Der Deutsche Olympische Sportbund hat in einem Videochat mit mehr als 200 Athletinnen und Athleten, die für die Olympischen Spiele 2020 in Frage kommen, die aktuelle Situation zu den Olympischen Spielen in Tokio analysiert. Dabei wurde angekündigt, ein Stimmungsbild aller betroffenen Athleten bezüglich der Frage der Ausrichtung der Olympischen Spiele in Tokio einzuholen.
Anhand des Fragebogens soll die allgemeine Einschätzung der Athleten zu einer Ausrichtung als auch die individuelle Haltung zur Teilnahme geklärt werden. Hintergrund ist die aktuell sehr intensive Debatte darüber, ob die Olympischen Spiele, wie bislang vom IOC geplant, weiterhin vom 24. Juli bis zum 9. August 2020 stattfinden können und wie sich der DOSB dazu positioniert.
Ein großes Problem liegt darin, dass aufgrund der aktuellen Restriktionen durch die Corona-Krise es vielen Sportlern - national als auch international - kaum mehr möglich ist, ihren Trainingszustand adäquat aufrecht zu erhalten. In Ländern wie Frankreich und Spanien ist beispielsweise den Radsportlern das Training draußen auf der Straße untersagt, in Deutschland ist das zum aktuellen Zeitpunkt noch möglich, aber hierzulande können Fitnessstudios, die fürs Krafttraining unerlässlich sind, beispielsweise nicht mehr besucht werden. Zudem sind noch zahlreiche Qualifizierungsvoraussetzungen unklar.
DOSB-Präsident Alfons Hörmann sagte dazu: «Wir als DOSB sehen eine unserer wesentlichen Aufgaben darin, Eure Interessen, die Interessen der Athletinnen und Athleten des Team D, gegenüber dem IOC zu vertreten. Aus diesem Grund möchten wir gerne ein Stimmungsbild bei Euch abholen und Eure Position zu zentralen Fragen rund um die Ausrichtung der Olympischen Spiele in dieser einmalig schwierigen Phase einholen. Insbesondere geht es aber auch darum zu klären, wer von Euch gegebenenfalls zum geplanten oder zu einem alternativen Zeitpunkt an den Olympischen Spielen teilnehmen möchte.»
Ergänzend zu dieser erstmals in der Geschichte des DOSB initiierten Befragung der Athleten wird in den kommenden Tagen der Austausch mit den betroffenen Spitzenverbänden stattfinden. «Zudem werden wir den Dialog mit der Bundesregierung intensivieren. Nach dem Vorliegen der verschiedenen Positionierungen wird es uns gelingen, eine klare und ganzheitlich ausgewogene Position des DOSB zu formulieren und diese gegenüber dem IOC zu vertreten», so Hörmann.
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