Berlin (rad-net) - Maximilian Dörnbach hat bei der Bahn-Weltmeisterschaft in Berlin im 1000-Meter-Zeitfahren den Einzug ins Finale geschafft. In der Einerverfolgung brach der Italiener Filippo Ganna in 4:01,934 Minuten erneut seinen Weltrekord. Felix Groß verpasste trotz des deutschen Rekords von 4:08,928 Minuten als Fünfter knapp den Einzug ins Finale.
Dörnbach belegte in 1:00,232 Minuten den sechsten Platz und erreichte damit das Finale der besten Acht. Die schnellste Zeit fuhr der Franzose Quentin Lafargue, der in 59,324 Sekunden wie zwei weitere Fahrer unter der 1-Minute-Grenze blieb. Die Leistungsdichte ist auch in diesem Wettbewerb sehr hoch. Die ersten acht Fahrer trennen weniger als eine Sekunde. So schied Joachim Eilers, 2016 Weltmeister in dieser Disziplin, mit einer guten Fahrzeit von 1:00,671 Minuten als Zehnter sogar aus.
Groß fuhr in der Qualifikation zur Einerverfolgung mit seiner Rekordzeit in 4:08,928 Minuten um etwas weniger als neun Zehntelsekunden am Kleinen Finale um die Bronzemedaille vorbei. «Unter die Top-Fünf zu fahren war mein Ziel. Dass ich das geschafft habe, ist einfach super und zeigt, dass ich perfekt trainiert habe. Trotz der drei Läufe im Vierer habe ich mich gut gefühlt und hatte mich davon auch gut erholt. Allerdings waren die letzten drei Runden brutal anstrengend. Da musste ich schwer kämpfen. Das Publikum hat mich ins Ziel gerettet.» Der bisherige nationale Rekordhalter, Domenic Weinstein, der lange an Knieschmerzen laborierte, kam in 4:12,571 Minuten auf den neunten Platz. «Wenn man von vier Monaten Vorbereitungszeit einen Monat nicht wirklich trainieren kann, hält man sein Niveau nicht», bedauerte Weinstein.
Für das Highlight am Nachmittag sorgte aber Ganna, der in 4:01,934 Minuten seinen eigenen Verfolgungs-Weltrekord (4:02,647), aufgestellt diesen Winter beim Bahn-Weltcup in Minsk, noch einmal um rund sieben Zehntelsekunden unterbot und damit souverän ins Finale um den WM-Titel kam. Dort bekommt es der 23-Jährige mit Ashton Lambie (USA) zu tun, der vor ihm Weltrekordhalter in der Einerverfolgung war. Er fuhr in 4:03,640 Minuten ebenfalls eine starke Zeit, dürfte es gegen Ganna aber schwer haben. Um Bronze fahren Corentin Ermenault (4:07,593/Frankreich) und Jonathan Milan (4:08,094/Italien).
Im Omnium der Frauen führt zur Halbzeit Yumi Kajihara aus Japan mit 78 Punkten vor Jennifer Valente (72/USA) und Daria Pikulik (60/Polen). Die zu den Favoritinnen gehörende Laura Kenny liegt nur auf dem 16. Platz, nachdem sie im Scratch in einen Sturz verwickelt wurde. Weit hinten findet sich auch Titelverteidigerin Kirsten Wild (Niederlande) wieder - sie wurde im ersten Rennen relegiert, da sie den Sturz von insgesamt fünf Fahrerin ausgelöst hatte. Eine Deutsche ist nicht am Start.