Frankfurt/Oder (dpa) - Bahnrad-Bundestrainer Sven Meyer hofft bei den Heim-Weltmeisterschaften in Berlin (26. Februar bis 1. März) auf einen deutschen Rekord und die erste WM-Medaille eines deutschen Vierers seit 2002. «Die Zielzeit ist, unter 3:50 Minuten zu fahren. Das ist nicht unrealistisch», sagte Meyer auf dem Medientag des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) in Frankfurt/Oder am Mittwoch. Er fügte hinzu: «Wenn wir ins kleine Finale fahren, ist das schon stark.»
2002 hatte Deutschland mit dem zweiten Platz in Kopenhagen letztmals eine Medaille in der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung geholt. Danach war das einstige Aushängeschild des deutschen Bahnradsports jahrelang in der Versenkung verschwunden. Erst in den letzten Jahren näherte sich der deutsche Vierer wieder der Weltspitze an. Im Dezember 2019 verbesserten Felix Groß (Leipzig), Leon Rohde (Wedel), Domenic Weinstein (Villingen) und Theo Reinhardt (Berlin) den deutschen Rekord in Brisbane zum vierten Mal in diesem Winter auf nun 3:51,165 Minuten.
Als Siegkandidat sieht Meyer sein Team aber noch nicht: «Den Titel werden Australien und Dänemark unter sich ausmachen. Es wird in jedem Fall auch der Weltrekord fallen, wenn die Bedingungen normal sind.» Australien hält aktuell die Bestmarke mit 3:48,012 Minuten von der WM 2019.
Als Titelverteidiger und Sieganwärter gehen Reinhardt und Roger Kluge (Berlin) in den Madison-Wettbewerb. «Wir wollen den Titel verteidigen. Ob das gut ist im Olympia-Jahr, weiß ich nicht. Das große Ziel bleibt Olympia. Wenn wir Weltmeister werden, ist das schön. Wenn wir aber am Ende bei Olympia nichts gewinnen, können wir uns vom Weltmeistertitel auch nichts kaufen», betonte Meyer.