Roubaix (rad-net) - John Degenkolb ist der erste offizielle Botschafter von «Les Amis de Paris-Roubaix», einer Gruppe von Freiwilligen, die in jedem Frühjahr die Pflastersteine pflegen, die das Rennen Paris-Roubaix charakterisieren. Der Profi vom Team Trek-Segafredo gewann 2014 das Rennen und war auch auf der Kopfsteinpflaster-Etappe der diesjährigen Tour de France erfolgreich.
Gepflegt beziehungsweise geschützt werden rund 30 Sektoren, die meist alte Feldwege sind, die im Nordosten Frankreichs, in einem vom Ersten Weltkrieg stark betroffenen Gebiet, im Zickzack verlaufen. Im Vorfeld des Rennens werden Löcher und Schäden behoben. Die Gruppe verpflichtet sich dazu, die höllische Natur des Pavés beizubehalten, und widersetzen sich jeglichen Bewegungen von lokalen Behörden, die die Straßendecken erneuern wollen.
Mit der Absicht, etwas zurückzugeben, hat Degenkolb sich mit «Les Amis de Paris-Roubaix» («den Freunden von Paris-Roubaix») zusammengetan. Er möchte finanzielle Beiträge für die gemeinnützige Organisation leisten, Erinnerungsstücke an ihr Museum spenden und mit der Gruppe auftreten, wenn er in der Gegend ist.
«Radfahren. Eine moderne Sportart in technischen Zeiten. Ja. Das ist ein Teil der Radsportbranche. Auf der anderen Seite gibt es die alten Rennen, Klassiker, Geschichte. Legendäre Strecken und Namen wie Le Tour de France oder Paris-Roubaix. Gänsehaut für alle Radsportfans und auch für mich. Diese legendären Rennen. Diese heiligen Böden. Die Geschichte und die Heldengeschichten, das kann man auf jedem Kilometer riechen», schrieb Degenkolb in der entsprechenden Ankündigung.
Weiter erklärte John Degenkolb: «Für mich waren es die Klassiker, die mich sofort faszinierten. Ich werde niemals vergessen, zu Hause mit meinem Vater auf dem Sofa zu sitzen und diesen Rennen zu folgen. Ich war mit dem 'Virus' infiziert. Das wollte ich auch machen. Ich wollte Teil dieser Geschichte sein. Diese Erinnerungen motivieren und drängen mich bis heute und so musste ich keine Sekunde nachdenken, als ich die Anfrage erhielt, der erste Botschafter der 'Amis de Paris-Roubaix' zu werden. Sie schützen die Pavés vor der Modernisierung und garantieren, dass Paris-Roubaix bis heute so hart, schwer, nett, erstaunlich und lieblich brutal ist, dass der Kurs genau so sein wird wie schon 1896 bei seiner ersten Ausgabe. Ich bin sehr stolz darauf, dem Rennen, dem ich so viel verdanke, etwas zurückzugeben.»