San Juan (rad-net) - Tom Boonen (Quick-Step-Floors) hat die zweite Etappe der Vuelta a San Juan (UCI 2.1) gewonnen. Vortagssieger Fernando Gaviria hielt sein Versprechen ein und stellte sich dieses Mal in den Dienst des Belgiers, der nun in jeder seiner 16 Profi-Saisons mindestens ein Rennen gewonnen hat.
Für Quick-Step-Floors ist es nach Gavirias Auftaktsieg bislang eine Rundfahrt nach Maß, konnten nun schon zwei der drei schnellen Männer, die das belgische Team mit nach Argentinien genommen hat, ein direktes Erfolgserlebnis verbuchen. Der Dritte im Bunde, Max Richeze, könnte auch noch seine Chance bekommen. Der einzige Argentinier auf WorldTour-Level gewann im letzten Jahr eine Sprintankunft bei der Tour de Suisse und wurde unter anderem Zweiter beim deutschen Klassiker Eschborn-Frankfurt.
Bei der heutigen 128,5 Kilometer langen Etappe in San Juan kontrollierte Quick-Step-Floors das Geschehen und hatte wenig Mühe, eine vierköpfige Ausreißergruppe wieder rechtzeitig zu stellen. Dann bereiteten Richeze und Gaviria den Sprint für Boonen perfekt vor, sodass Olympiasieger Elia Viviani (Team Sky) wieder nur der zweite Rang blieb. Jedoch übernahm der Italiener damit die Führung in der Gesamtwertung.
Boonen ist nun auch der erste Fahrer überhaupt, der ein Profirennen mit Scheibenbremsen gewonnen hat. Nach dem Rennen bedankte er sich für die Unterstützung seiner Teamkollegen: «Da wir gestern für Fernando gefahren sind, haben wir heute beschlossen, dass ich sprinte. Auf dem letzten Kilometer haben Max und Fernando dann einen unglaublichen Job gemacht, sodass ich Elia schlagen konnte. In Argentinien habe ich schon immer gute Erfahrungen gemacht, außerdem konnte ich zeigen, dass ich im Hinblick auf die nächsten Rennen auf dem richtigen Weg bin.»
Angetan haben es Boonen auch die argentinischen Fans, die wieder in großer Zahl an der Straße mitfieberten. «Ich freue mich, dass ich vor diesen fantastischen Fans siegen konnte. Es ist unglaublich, wieviele Leute besonders bei Start und Ziel da waren. Man fühlt, dass sie den Radsport lieben und mit Leidenschaft dabei sind.» Morgen sind beim 11,9 Kilometer langen Einzelzeitfahren die Klassementfahrer gefragt. Am fünften Tag wird dann am Alto Colorado, der einzigen Bergankunft, die Entscheidung in der Gesamtwertung fallen.