Frankfurt (dpa/rad-net) - Als Reaktion auf die erzwungene Landung eines Flugzeuges verzichtet der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) auf eine Teilnahme an der Bahn-Europameisterschaft in Minsk. Das teilte der Verband mit.
Man habe «nach den Vorkommnissen vom Wochenende mit dem Europäischen Radsportverband UEC Kontakt aufgenommen und deutlich gemacht, dass unter diesen Umständen eine Teilnahme der deutschen Bahnradsport-Nationalmannschaft an der Europameisterschaft in Minsk (23. bis 27. Juni) nicht möglich ist und auf eine Alternativlösung gedrängt».
In den vergangenen Wochen waren mehrfach Stimmen zum Boykott der EM, die die erste internationale Elite-Meisterschaft seit der Bahn-Weltmeisterschaft Ende Februar 2020 in Berlin sein soll, laut geworden. Auch die UEC sehe die Situation auch sehr kritisch und wolle in ihrer Sitzung am Donnerstag in Lausanne über die EM in der belarussischen Hauptstadt beraten und eine Entscheidung treffen. Eine Verlegung an einen anderen Standort ist durchaus wahrscheinlich.
Belarus hatte am Sonntag eine Ryanair-Maschine zur Landung in Minsk gezwungen und den an Bord befindlichen Regierungskritiker Roman Protassewitsch festnehmen lassen. Die EU verhängte daraufhin am Dienstag Sanktionen, die ein Flug- und Landeverbot gegen belarussische Airlines beinhalten.