Dudenhofen (rad-net) - Am letzten Tag der Deutschen Bahnmeisterschaft in Dudenhofen wurden noch einmal vier Titel in der Eliteklasse vergeben.
Es war der emotionalste Moment der Titelkämpfe: Miriam Welte (1. FC Kaiserslautern) gewann das Sprintfinale glatt in zwei Läufe gegen Emma Hinze (Track Team Brandenburg) und ließ im Ziel ihren Tränen freien Lauf. «Diesen Titel widme ich Kristina», sagte die Kaiserslauterin nach dem Gewinn ihrer dritten Goldmedaille bei diesen Titelkämpfen. Weltes langjährige Teamsprint-Partnerin Kristina Vogel aus Erfurt war zuvor acht Mal Deutsche Meisterin im Sprint. Aber in diesem Jahr fehlte sie. Bei einem schweren Trainingssturz in Cottbus erlitt sie eine Wirbelsäulenverletzung und wird nach wie vor in Berlin intensivmedizinisch betreut.
Platz drei ging an Pauline Grabosch (Team Erdgas 2012), die im kleinen Finale keine Mühe hatte, die Darmstädterin Laura Imperatori zu distanzieren.
Charlotte Becker aus Berlin (Hitec Products) fügte ihrer Medaillensammlung nur einen Tag nach ihrem Triumph im Punktefahren eine weitere goldene hinzu: Die 35-Jährige gewann den Scratch-Wettbewerb der Damen vor Tanja Erath (Canyon-Sram) und Anna Knauer (Germania Weißenburg) und holte damit nach Gold im Punktefahren und in der Mannschaftsverfolgung ihren dritten DM-Titel.
Im Keirin der Männer verteidigte Maximilian Levy (Team Erdgas 2012) seinen Titel erfolgreich. Silber und Bronze gingen an Robert Förstemann (RSC Cottbus) und Stefan Bötticher (Chemnitzer PSV). «Diese Meisterschaft stand unter einem ganz anderen Fokus als die früherer Jahre. Mit dem Start in der Mannschaftsverfolgung hatte ich einen anderen Schwerpunkt gesetzt. Trotzdem konnte ich im Teamsprint und zum Abschuss im Keirin gewinnen. Besser konnte es nicht laufen», sagte der Cottbuser, der seine weitere Karriere nur noch Jahr für Jahr planen will. Bei der Europameisterschaft in zwei Wochen in Glasgow wird er nicht am Start stehen.
Mit einem Überraschungssieg endete das Punktefahren der Männer. Erik Schubert (RSC Nordsachsen) siegte mit 70 Punkten vor den beiden Brandenburgern Richard Banusch (55 Punkte) und Moritz Malcharek (47). «Ich hatte zwar gute Beine, habe aber nicht erwartet zu gewinnen. Deutscher Meister. Ich kann es nicht glauben», freute sich Schubert.
Unter den Nachwuchssportlern ragten bei den Deutschen Meisterschaften in Dudenhofen zwei besonders hervor: Lea Sophie-Friedrich aus Dassow, die mit fünf Goldmedaillen die Heimreise antritt. Die 18-Jährige gewann alle vier Sprintentscheidungen der Juniorinnen (Sprint, Keirin, 500-m-Zeitfahren, Teamsprint) und – weil sie mit einer Ausnahmegenehmigung starten durfte – auch den Teamsprint bei den Frauen an der Seite von Miriam Welte. Der zweite Sportler ist Elias Edbauer vom heimischen Bahn-Team Rheinland-Pfalz, der sich im 1000-Meter-Zeitfahren, im Sprint und Keirin durchsetzte und im Teamsprint Silber gewann.
Der RV 08 Dudenhofen hat an fünf Wettkampftagen 48 Deutsche Meister gekürt und das organisatorisch sehr gut bewältigt. Einige tausend Besucher kamen bei sonnigen Temperaturen nach Dudenhofen und feierten die Bahn-Asse. «Eine Meisterschaft mit einem so großen Programm ist eine enorme Herausforderung für den Veranstalter. Dudenhofen hat das sehr gut gemeistert», lobte BDR-Sportdirektor Patrick Moster die Veranstaltung.