Bergen (rad-net) - Der Auftakt der Straßen-Weltmeisterschaft in Bergen (Norwegen) war ganz klar der Tag vom Team Sunweb. Nachdem die Frauen am Mittag schon überraschend Weltmeisterinnen im Mannschaftszeitfahren wurden, zogen die Männer nach und triumphierten ebenfalls im Kampf gegen die Uhr. Der erst 21-jährige Deutsche Lennard Kämna und seine Teamkameraden Tom Dumoulin, Wilco Keldermann, Soren Kragh Andersen, Michael Matthews und Sam Oomen setzten sich vor dem favorisierten Team BMC sowie Sky durch.
Hatte das Sextett an der Zwischenzeit noch zehn Sekunden Rückstand zum dort führenden Team Sky um Tour- und Vuelta-Sieger Christopher Froome, steigerte sich die Auswahl des deutschen WorldTour-Teams Sunweb und lag an der zweiten Zeit nur noch drei Sekunden hinter BMC, das zu Rennhälfte die Führung übernommen hatte. Auch bei der dritten Zeit, rund fünf Kilometer vor dem Ziel lag Sunweb noch vier Sekunden zurück.
Das Team war zu dem Zeitpunkt noch komplett und konnte auf den letzten Kilometern noch einmal gehörig Druck machen und überquerte nach 42,5 Kilometern in 47:50 Minuten schließlich mit acht Sekunden Vorsprung auf BMC, das wie im Vorjahr Silber holte, den Zielstrich. Sky fuhr mit 22 Sekunden Rückstand auf Platz drei.
Den Titelverteidigern vom Team Quick-Step Floors blieb mit 25 Sekunden Rückstand zu den Siegern nur der vierte Rang.
«Es ist verrückt: erst die Frauen, jetzt wir. Das Team war so homogen. Wir hatten ein gutes Tempo und haben es bis ins Ziel gehalten.» An dem schweren Anstieg zehn Kilometer vor dem Ziel haben wir versucht, zusammenzubleiben. Als wir drüber waren, sind wir einfach nur noch geflogen. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Das haben wir nicht erwartet. Es ist einfach großartig», freute sich Teamkapitän Tom Dumoulin. «Wir wussten, dass wir ein gutes Zeitfahren bestreiten. Aber wir haben nicht die Abstände gewusst. Als Sky über die Ziellinie kam und wir sie geschlagen hatten, konnten wir es nicht glauben. Und dann war es so knapp mit BMC. Unglaublich.»
Morgen geht es bei der Straßen-Weltmeisterschaft mit den Entscheidungen im Einzelzeitfahren der Juniorinnen und Männer U23 weiter.
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