Lüttich (rad-net) - Den Ausgang von Lüttich-Bastogne-Lüttich hatte sich Weltmeister Julian Alaphilippe (Deceuninck-Quick Step) anders vorgestellt. Erst jubelte der Franzose zu früh und wurde noch von Primoz Roglic (Jumbo-Visma) übersprintet und schließlich wurde er wegen Verlassens seiner Fahrlinie auf den fünften Rang relegiert. Alaphilippe zeigte sich enttäuscht.
Dass Roglic am Ende schneller als Alaphilippe, der als Topfavorit ins Rennen gegangen war, war zumindest etwas tröstlich: «Ich bin offensichtlich enttäuscht, nicht gewonnen zu haben. Mit einem kühlen Kopf, nachdem ich mich ein wenig erholt hatte, schaute ich mir das Filmmaterial an und ich hatte wirklich nicht gemerkt, dass ich meine Fahrlinie so sehr verlassen hatte. Das war der erste Fehler. Der zweite Fehler war, die Arme etwas zu früh hochzureißen. Es ist das erste Mal in meiner Karriere, und ich denke, es wird auch das letzte Mal sein. Aber ich ziehe es vor, mit dem zweiten Platz relegiert zu werden, anstatt als Sieger.»
Alaphilippe entschuldigte sich bei Marc Hirschi (Sunweb), der aufgrund des Fahrmanövers des Franzosen aus der Pedale gekommen war und seinen Sprint kurz unterbrechen musste. «Ich möchte mich für das entschuldigen, was mit Hirschi passiert ist. Ich bin immer noch glücklich, das Trikot bei diesem Rennen zu zeigen, und ich habe alles gegeben, aber noch mehr tut es mir leid und ich bin enttäuscht», sagte der Weltmeister.
Alaphilippe akzeptierte die Entscheidung der Rennjury. «Total», war Alaphilippes Antwort, als er gefragt wurde, ob die Entscheidung der Jury fair sei. «Noch einmal, diese unfreiwillige Abweichung tut mir leid. Ich habe keine Entschuldigung. Es tut mir aufrichtig leid, weil es überhaupt nicht meine Art ist, so zu fahren. Es wird nicht wieder vorkommen.»
Der 28-Jährige sei sich bewusst, die einmalige Gelegenheit verpasst zu haben, seinem Palmarès ein zweites Radsportmonument hinzuzufügen. Nachdem er bei seinem Lüttich-Debüt im Jahr 2015 schon den zweiten Platz belegt hatte, wartet er weiter auf den Sieg. Davon wolle er sich aber nicht abbringen lassen und blickt bereits auf die Kopfsteinpflasterklassiker: «Du musst schnell weitermachen. Ich hatte schon früher Enttäuschungen in meiner Karriere und werde in Zukunft weitere haben.»