Stuttgart (rad-net) - Die Zwei-Meter-Regel, wonach Mountainbiker nur Waldwege von mindestens zwei Metern Breite befahren dürfen, wird in Baden-Württemberg auch weiterhin gelten. «Die Landesregierung plant derzeit keine Novellierung des Landeswaldgesetzes», erklärte Landwirtschaftsminister Alexander Bonde. Mit dem Schreiben des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz reagierte der Grünen-Politiker auf eine FDP-Anfrage.
Den «Stuttgarter Nachrichten» sagte Bonde: «Die Zwei-Meter-Regelung hat sich bewährt.» Die Regelung habe einen hohen Bekanntheitsgrad und erlaube eine flexible Handhabung, da die Forstbehörden vor Ort in Abstimmung mit den Waldbesitzern Ausnahmen zulassen könnten, so Bonde weiter.
Nach Paragraph 37 Absatz 3 des Landeswaldgesetz Baden-Württemberg ist das Radfahren auf Wegen unter zwei Metern untersagt, hierzu zählen auch die sogenannten Singletrails. «Probleme und Konflikte entstehen dann, wenn diese Wege auch von anderen Waldbesuchern benutzt werden und ein gefahrloser Begegnungsverkehr nicht mehr möglich ist. Das Unfallrisiko ist dann als besonders hoch einzuschätzen», heißt es in dem Papier des Ministers.
Die Abschaffung der Regel hatten zuletzt unter anderem die Deutsche Initiative Mountain Bike (DIMB), ein bundsweiter Interessenverband mit mehr als 60.000 Mitgliedern, gefordert. In Hessen wurde das Forstgesetz Ende Juni novelliert, dort ist künftig das Radfahren auf «befestigten oder naturfesten Waldwegen unter gegenseitiger Rücksichtnahme» erlaubt. Auch in Bayern existiert keine Zwei-Meter-Regel, stattdessen dürfen Radfahrer auf «geeigneten Wegen» unterwegs sein. Die «eindeutige baden-württembergische Zwei-Meter-Regelung» habe den «Vorteil der Rechtsklarheit, insbesondere was die Haftung nach Unfällen angeht», erläutert die Landesregierung.
Bade verwies in dem Schreiben auf ein Strategiepapier der Arbeitsgruppe aus Schwarzwald Tourismus GmbH, den beiden Naturparken des Schwarzwaldes, dem Schwarzwaldverein und ForstBW zur Verbesserung des Mountainbikewegenetzes im Schwarzwald. Demnach sei es «erklärtes und anspruchsvolles» Ziel, «eine Verbesserung der radtouristischen Attraktivität für eine zunehmende Zahl von Mountainbikerinnen und Mountainbikern zu schaffen. Dabei wird angestrebt, Singletrail-Strecken auf bis zu zehn Prozent des gesamten MTB-Wegenetzes im Schwarzwald auszuweisen», so der Minister. Aktuell seien von den circa 8500 Kilometern MTB-Wegen etwa 2,5 Prozent Singletrails.