London (rad-net) - Bradley Wiggins hat in seinem Eurosport-Podcast «The Bradley Wiggins Show» infrage gestellt, ob die Absage und Verschiebung aller Radrennen eine nötige Entscheidung gewesen ist. Der Tour-de-France-Sieger von 2012 hat zu bedenken gegeben, dass an der Entscheidung die Existenzen der Fahrer hängen können.
«Wenn etwas wie die Tour de France aufgrund der Ausbreitung des Virus abgesagt würde, dann wäre das schade für die Fahrer, die so viel Arbeit in die Vorbereitung investiert haben. Das ist deren Lebensunterhalt. Wir sagen immer wieder, dass es nur Sport ist, aber für die Jungs, mit den Verpflichtungen gegenüber der Sponsoren und Teams, könnte das zerstörend wirken», gab der ehemalige Radprofi in seiner Show zu bedenken.
Zusätzlich stellte Wiggins die Frage, ob Paris-Nizza überhaupt hätte starten sollen, nachdem das Rennen nach der siebten Etappe abgebrochen worden war und sein Ziel Nizza am achten Tag nicht mehr erreicht hat. «Es gibt kein Toilettenpapier und kein Paracetamol mehr… Die Premier League wurde verschoben und bei diesen Dingen fragt man sich, warum Paris-Nizza überhaupt gestartet wurde, nachdem wir bereits wussten, dass Tirreno-Adriatico nicht stattfinden wird und einige Teams ihre Teilnahme bereits verweigert hatten.»
Aus der Sicht eines Sportlers, der seine Hoffnungen auf diese Saison gelegt habe, sei die Entscheidung zur Absage jeglicher Rennen definitiv eine Katastrophe. Dazu brachte der Belgier das Beispiel von Mark Cavendish, der vergangenen Saison mit dem Eppstein-Barr-Virus zu kämpfen hatte und dieses Jahr mit Bahrain McLaren durchstarten wollte an: «Er hat hart zur Vorbereitung der Saison trainiert und wir wissen, was für eine wichtige Saison das für ihn werden sollte. Er wollte mit Bahrain zurückkommen und ein Statement setzen. [...] Deswegen ist es für jemanden wie Mark Cavendish ist es schade, wenn so eine Pandemie seine Möglichkeiten zerstört.»
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