Forst (rad-net) - Der Bahn-Weltmeister und Olympiasieger Lothar Thoms ist nach langer schwerer Krankheit am Sonntag im Alter von nur 61 Jahren im Klinikum Forst, unweit seiner Heimatstadt Cottbus, gestorben. Mit Thoms verliert der deutsche Radsport einen seiner erfolgreichsten Bahnradsportler aller Zeiten.
Seine Spezialdisziplin war das 1000-Meter-Zeitfahren. Ende der Siebziegerjahre war keiner schneller als der Cottbuser. Zwischen 1977 und 1981 wurde Thoms viermal Weltmeister in Folge - ein Erfolg, den im 1000-m-Zeitfahren nur der Franzose Arnaud Tournant von 1998 bis 2001 wiederholen konnte. 1980 gewann er in Moskau in Weltrekordzeit (1:02,995 Minuten) die Olympische Goldmedaille. 1982 holte er WM-Silber, 1983 sicherte er sich die Bronzemedaille.
1981 ehrte ihn der Weltradsportverband UCI als «weltbesten Radsportler». Außerdem war er Sportler des Jahres in der damaligen DDR und Träger des Vaterländischen Verdienstordens in Silber und Gold.
1985 beendete Lothar Thoms seine Laufbahn und war zunächst als Sportfunktionär tätig und nach dem Ende der DDR Verwaltungsangestellter und Physiotherapeut.
Obwohl gesundheitlich in den letzten Jahren stark eingeschränkt, ließ Thoms kaum eine Veranstaltung auf seiner Heimbahn in Cottbus aus und war aufmerksamer Beobachter des Bahnsports.