Waterloo (rad-net) - Marianne Vos (WaowDeals) hat den Auftakt des Cross-Weltcups der Frauen gewonnen. Die siebenfache Querfeldein-Weltmeisterin, die in dieser Saison erstmals wieder einen kompletten Winter im Gelände fahren will, setzte sich nach einem spannenden Zweikampf gegen Ellen Noble (Trek Factory Racing CX) durch. Dritte wurde Katerina Nash (Clif).
Vos musste aus der dritten Startreihe ins Rennen gehen, aber arbeitete sich schnell nach vorne. Derweil hatte sich Noble an die Spitze des Feldes gesetzt und zog bereits in der ersten von sechs Runden der Konkurrenz davon. Vos setzte nach und konnte bald zu der US-Amerikanerin aufschließen. Schnell hatte das Duo zehn Sekunden Vorsprung auf das Feld.
In der zweiten Runde machte sich zunächst Nash auf die Verfolgung des Spitzenduos und auch Evie Richards und Katherine Compton setzten sich vom Feld ab und schlossen sich nach und nach zu der Tschechin an. Die Lücke nach vorne, die rund 20 Sekunden betrug, konnte das Trio aber nicht mehr schließen. Auch nicht, als sich Noble in der folgenden Runde beim Springen über die Hürden überschlug und dabei auch noch fast Vos mitriss. Die Niederländerin konnte einen Sturz vermeiden. Dadurch büßten sie zwar etwas an Vorsprung ein, blieben aber weiter an der Spitze des Rennens.
Anfang der fünften Runde verkleinerte sich das Verfolgertrio zu seinem Duo, denn Compton erlitt einen Defekt weit ab der Wechselzone, musste zu Fuß das Rennen fortsetzen und fiel hoffnungslos zurück.
An der Spitze war bereits das Finale eingeläutet und die beiden Kontrahentinnen belauerten sich. Aber erst in der Schlussrunde sollte die Entscheidung fallen. Zunächst versuchte Ellen Noble an einem steilen Berg Marianne Vos abzuhängen, doch die blieb dran. Erst wenige Meter vor dem Ziel, in einer technischen Schrägpassage, gefolgt von einem kleinen Anstieg, tat sich für Vos ein Loch von wenigen Metern auf und kam schließlich vier Sekunden vor Noble ins Ziel.
«Es ist ein Traum-Szenario so in die Weltcup-Saison zu starten», freute sich die 31-jährige Niederländerin über ihren Sieg. «Ich hatte einen guten Start aus der dritten Reihe. Ich bin recht schnell nach vorne gekommen und habe mich ans Hinterrad von Ellen Noble geklemmt. Sie war heute echt stark und hat es mir nicht leicht gemacht. Aber ich wusste, dass ich meine Chancen habe, wenn ich dran bleibe. In der letzten runde hatte ich nicht mehr viel im Tank, konnte meine Chance aber in der technischen Passage mit dem kleinen Anstieg zum Schluss nutzen. Das kam mir entgegen», beschrieb sie die entscheidende Szene. «Ich bin zufrieden mit meiner Form, die ich von der Straße in die Crosssaison mitbringe. der Übergang zum Cross hat gut geklappt.»
Im Kampf um Platz drei konnte sich Katerina Nash ebenfalls in der letzten Runde von Evie Richards absetzen. Sie erreichte 27 Sekunden hinter der Siegerin das Ziel, Richards folgte weitere zwölf Sekunden später.
Weltmeisterin Sanne Cant erwischte keinen guten Tag und wurde nur Zehnte (+1:58 Minuten). «Ich hatte keinen guten Start und bin nicht in den Rhythmus gekommen. Ich bin dann mein eigenes Rennen gefahren», so Cant.
Deutsche waren nicht am Start.