Lissabon (rad-net) – Die Volta a Portugal ist auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Die Veranstalter der 2.1-Rundfahrt fällten diese Entscheidung, nachdem teilnehmende Städte Vorbehalte geäußert hatten, die Teilnehmer des Rennens in der Coronakrise willkommen zu heißen.
Ursprünglich sollte die portugiesische Rundfahrt vom 29. Juli bis 8. August stattfinden. Dafür war vergangenen Sonntag sogar ein besonderes Hygienekonzept vom portugiesischen Radsportverband vorgestellt worden, das Menschenansammlungen über 20 Personen verhindern und dafür sorgen sollte, dass die Fahrer engmaschig durch die Mannschaftsärzte und das medizinische Personal überwacht werden. Dazu sollten Sperrzonen im Start- und Zielbereich eingerichtet werde, sowie eine Maskenpflicht für Mitarbeiter und Athleten, wobei letztere diese zum Aufwärmen und Rennen abnehmen dürften. Zusätzlich war die Anzahl der Mannschaften pro Hotel begrenzt sowie Tests vor und nach jedem Rennen beschlossen worden.
Nach der Vorstellung des Konzeptes gab das Gesundheitsministerium grünes Licht für das Etappenrennen, doch nun haben sich einige Städte gegen die Austragung der Rundfahrt positioniert. Die Verwaltungen von Viseu und Viana do Castelo haben mitgeteilt, die Etappen in ihren Städten nicht willkommen zu heißen. «Ich fühle mich nicht wohl das Rennen wie gewohnt zu empfangen», teilte die Bürgermeisterin von Viseu mit und auch aus Viana do Castelo hieß es, dass ein Radrennen dieser Größe falsche Signale an die Gesellschaft sende.
Portugal hatte bereits früh nach dem Ausbruch des Coronavirus in Europa mit einem Lockdown begonnen und diesen mit strengen Maßnahmen durchgesetzt. Zusätzlich war bereits von Beginn an großflächig getestet worden, um den Verlauf und die Ausbreitung des Virus' nachzuvollziehen. Seit Anfang Mai hat die portugiesische Regierung begonnen, die Maßnahmen zu lockern, wenn auch das Verbot für große Menschenversammlungen weiter gilt.
Zu Beginn dieser Woche hat die Regierung jedoch die Maßnahmen lokal wieder verschärft, nachdem im Großraum der portugiesischen Hauptstadt Lissabon die Infektionszahlen wieder gestiegen waren.
Die Volta a Portugal ist das erste Rennen, das innerhalb des neuen Rennkalenders der UCI auf einen unbestimmten Termin verschoben wurde. Die Veranstalter des Events sind jedoch zuversichtlich, dass es dennoch in dieser Saison stattfinden könnte, wenn «die Rahmenbedingungen geklärt sind und sich alle Beteiligten auf ein neues Datum einigen können.»
Liveticker: Aktuelle Informationen zum Coronavirus aus dem Radsport