Amsterdam (rad-net) - Annemiek van Vleuten hat sich positiv zu dem kürzlich veröffentlichten Rennkalender der Frauen für die restliche Saison 2020 geäußert. Die amtierende Straßen-Weltmeisterin sei bereit, ab dem 1. August wieder Rennen zu bestreiten und freue sich dabei besonders auf die Erstausgabe des Klassikers Paris-Roubaix in der UCI Women's WorldTour.
«Paris-Roubaix für die Damen ist definitiv die überraschendste Nachricht», sagte Van Vleuten in einer Pressemitteilung ihres Teams Mitchelton-Scott. «Ich habe immer gesagt, dass ich erst aufhöre, wenn das erste Paris-Roubaix für Frauen organisiert wird und nun werden wir das endlich bekommen... aber jetzt werde ich noch nicht aufhören.»
Am Dienstag hatte die UCI den aufgrund der Coronakrise überarbeiteten Rennkalender vorgestellt, in dem 18 der 22 Wettkämpfe der Women's WorldTour untergekommen sind. Die neu angesetzten Wettbewerbe sollen in der Zeit vom 1. August bis 8. November stattfinden. Das erste Paris-Roubaix für Frauen ist für den 25. Oktober terminiert. Insgesamt sei die Veröffentlichung der neuen Termine laut Van Vleuten sehr zufriedenstellend, da die Fahrerinnen nun weitere Ziele für die Saison formulieren und auf die konkreten Events hinarbeiten könnten.
«Ich bin sehr glücklich, dass all diese Rennen stattfinden, all die Rennen auf die ich gehofft hatte. Vor allem freue ich mich über Strade Bianche, die Flandern-Rundfahrt, Lüttich-Bastogne-Lüttich, Flèche Wallone, den Giro Rosa und die Boels Ladies Tour, die in meiner Heimat stattfindet», erzählte die 37-Jährige. Alles in allem sei das Event aber egal, solange sie endlich wieder Rennen fahren dürfe.
Globale Gesundheit habe zwar weiterhin Priorität, doch die Vereinbarung der Weltgesundheit mit den sportlichen Wettkämpfen sei für die Athleten wünschenswert. «Es gibt immer noch Zweifel und wir sind nicht sicher, ob letztendlich wirklich alle Events organisiert werden können, aber es ist gut, einige Ziele vor Augen zu haben, um am 1. August fit zu sein, denn ich freue mich unheimlich auf Strade Bianche.»
Für eine potentielle Teilnahme an Paris-Roubaix denkt Van Vleuten sogar schon über ein geeignetes Fahrrad nach, mit dem sie die schwierigen Kopfsteinpflaster-Abschnitte meistern könnte: «Ich weiß, dass Scott [Ausrüster ihres Teams Mitchelton-Scott, Anm. d. Red.] ein spezielles Rad für Paris-Roubaix hat, das eine Option für mich sein könnte. [...] Vielleicht könnte ich das einmal ausprobieren. Ich bin noch nie über die Kopfsteinsegmente von Paris-Roubaix gefahren, vielleicht werde ich also danach sagen, dass ich das spezielle Rad dort fahren möchte.»
Neben Strade Bianche und Paris-Roubaix zielt die Niederländerin auch auf den Giro Rosa ab, den sie bereits zweimal gewonnen hat. Da dieser in diesem Jahr jedoch nur einen Tag vor der WM endet, ist eine Teilnahme Van Vleutens noch nicht bestätigt. «Ich muss das mit meinem Trainer besprechen, aber ich bin sehr glücklich, dass das Rennen im Kalender steht und wir werden sehen, was wir tun können. Für mich ist der Giro Rosa ein besonderes Rennen, auf das ich mich sehr freue.»