Iowa (rad-net) - Der Auftritt von Mathieu van der Poel beim ersten Cross-Weltcup der Saison in Iowa (USA) war eine Demonstration der Stärke. Der Niederländische Meister dominierte das Rennen und gewann schließlich mit 43 Sekunden Vorsprung. Bei den Damen holte sich Katerina Nash (Tschechien) den Sieg zum Weltcup-Auftakt.
Vom Start weg ließ Van der Poel keine Zweifel aufkommen, dass er der Fahrer ist, den es an dem Tag zu schlagen gilt. Er schlug direkt ein hohes Tempo an, setzte sich sofort an die Spitze und vergrößerte seinen Vorsprung Meter für Meter. Als die Lücke schließlich etwa 45 Sekunden betrug, nahm der 22-Jährige etwas Tempo raus und verwaltete seinen Vorsprung souverän. Auch Probleme mit der Kette etwa zur Rennhälfte konnten Van der Poel nicht aufhalten: «Das war vielleicht die schwierigste Phase in dem Rennen für mich. Ich hatte ein gutes Tempo, aber das wurde dadurch gestört. Ich musste erst wieder in meinen Rhythmus zurückfinden.»
«Es hat vielleicht einfach ausgesehen, aber der Kurs ist hart und mit der Hitze war es nach ein paar Runden ein Kampf gegen sich selbst», spielte Mathieu van der Poel im Siegerinterview auf die sommerlichen Bedingungen beim Weltcup-Auftakt an. «Ich freue mich nun auf Waterloo und hoffe, den dritten Sieg in Folge holen zu können.»
Spannender verlief der Kampf um Rang zwei und drei. Im Verlaufe des Rennens hatten sich die beiden Belgier Laurens Sweeck und Quinten Hermans auf die Verfolgung von Mathieu van der Poel gemacht, kamen ihm zwar nicht näher, holten aber immer mehr Vorpsrung auf das Feld heraus. Auf den letzten Runden schienen beide etwa gleich stark und die Entscheidung fiel im Sprint, in dem Sweeck klar der schnellere war.
Keinen guten Tag erwischte Weltmeister Wout van Aert. Nachdem er vor einer Woche in Eeklo (Belgien) noch Zweiter hinter Van der Poel geworden war, kam der 23-Jährige in Iowa nicht über Platz 14 hinaus, 2:32 Minuten hinter dem Sieger. Als 15., also nur einen Platz hinter dem Weltmeister, reihte sich der Deutsche Meister Marcel Meisen als einziger deutscher Starter ein.
Etwas knapper fiel das Ergebnis bei den Frauen aus. Die erste ernstzunehmende Attacke gab es von der Italienischen Meisterin Eva Lechner im ersten Renndrittel. Aber das Feld, welches sich allmählich dezimierte und auseinanderzog, holte sie bald wieder zurück.
Kurz nach der Halbzeit erhöhte dann Katerina Nash das Tempo und zog langsam davon. In der vorletzten Runde konnte sich dann auch noch die US-Amerikanerin Kaitlin Keough aus der Verfolgergruppe lösen, konnte aber nicht mehr zu der Tschechin aufschließen. Katerina Nash gewann schließlich mit zwölf Sekunden Vorsprung auf Keough. Dahinter spurteten fünf Fahrerinnen um den dritten Podestplatz, Weltmeisterin Sanne Cant (Belgien) war am schnellsten.
«Ich hatte einen großartigen Tag. Ich bin den Jingle Cross schon einige Male gefahren, bevor es ein Weltcuprennen wurde, also kenne ich den Anstieg und den Kurs gut. Es hat heute einfach gut funktioniert, ich hatte keine Probleme und keine Defekte. Es war einfach eine tolle Fahrt und freue mich, den Sieg geholt zu haben», so Nash.
Der nächste Lauf des Querfeldein-Weltcups findet am kommenden Sonntag, den 24. September, in Waterloo im US-Bundesstaat Wisconsin statt.