Berlin (dpa) - Jan Ullrich und seine Entourage rechnen in der kommenden Woche mit dem CAS-Urteil in eigener Sache. In einer Verhandlung des Internationalen Sportgerichtshofes am 30. November 2011 hatte der CAS nur die Klage der Anti-Doping-Agentur der Schweiz im Fall Ullrich abgewiesen.
Ein Urteil nach der zugelassenen Klage des Radsport-Weltverbandes UCI sollte «in sechs Wochen» fallen. «In der nächsten Woche ist diese CAS-Frist abgelaufen. Dann rechnen wir mit dem Urteilsspruch», sagte Ullrich-Manager Falk Nier am 10. Januar der Nachrichtenagentur dpa.
Die Kammer stehe wegen des ebenfalls noch ausstehenden Urteils im Fall Alberto Contador unter Zeitdruck, meinte Nier. Er rechnet nicht damit, früher als die Öffentlichkeit über das Urteil informiert zu werden. «Im November hatten unsere Anwälte lediglich 45 Minuten vor der veröffentlichten Pressemitteilung Nachricht erhalten», so Nier.
Im Februar 2010 war ein Sportgerichtsverfahren in der Schweiz gegen Ullrich, der im Nachbarland wohnt und im Besitz der dortigen Lizenz war, eingestellt worden. Die Begründung: Der Schweizer Verband verfüge über «keine Disziplinargewalt» mehr, da Ullrich bereits 2008 seine Profilizenz zurückgegeben hatte. Gegen die Einstellung des Verfahrens legte die UCI beim CAS im März 2010 Einspruch ein. Der einzige deutsche Tour-de-France-Sieger steht unter Doping-Verdacht, bestreitet aber jegliche Manipulation.