Aigle (rad-net) - In einer Pressemitteilung verkündet der Weltradsportverband UCI am heutigen Sonntag Maßnahmen, die auf die Reisebeschränkungen respektive den Ausfall von Wettkämpfen wegen der Verbreitung des Coronavirus reagieren. Alle Wettbewerbe in allen Radsportdisziplinen des internationalen Kalenders, die in Ländern, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Risikogebiet eingestuft wurden, stattfinden, sollen mindestens bis zum 3. April ausfallen.
Die meisten großen UCI-Rennen, die vor diesem Datum geplant waren, wurden bereits abgesagt, wobei die amerikanischen Mountainbike-Meisterschaften und die Tour of Thailand zu den wenigen verbleibenden Ausnahmen im UCI-Kalender gehören.
Was die Verlegung von Events angeht, werde die UCI «zu einem späteren Zeitpunkt» mögliche Neuzuweisungen von Daten bekannt geben. Im Blick auf die Möglichkeiten, die der UCI-Kalender bietet, aber ohne jegliche Garantien. Zu den Rennen, die auf später im Jahr verschoben werden sollen, gehören Strade Bianche, Tirreno-Adriatico, Mailand-San Remo sowie die Volta a Catalunya und aus dem MTB-Bereich die Europameisterschaften in Graz.
Aufgrund der wochenlangen Wettkampf-Pause die mit Absagen vor einer guten Woche begann und den Reisebeschränkungen, die von einzelnen Ländern bereits ausgesprochen wurden, hat die UCI als weitere Maßnahme für die Disziplinen Mountainbike, BMX und Para-Cycling dem zuständigen IOC vorgeschlagen, die Qualifikationsperiode für die Olympischen Spiele - sodenn sie überhaupt stattfinden können - rückwirkend am 3. März enden zu lassen. Die Qualifikation für Straße und Bahn ist bereits abgeschlossen.
Im Mountainbike beispielsweise liegen die deutschen Herren und Damen aktuell auf dem siebten Rang, für den es noch je zwei Startplätze geben würde. Auf Platz acht sind es bei den Männern die Tschechen, bei den Damen die Italienerinnen - sie haben aktuell nur einen Startplatz. Je nach Disziplin sind bis zu diesem Zeitpunkt immerhin 70 bis 85 Prozent der Wettkämpfe, die für die Qualifikation relevant sind, gelaufen.
«Die ursprünglichen Perioden beizubehalten, würde in Ungerechtigkeiten zwischen den Nationen führen. Damit sichert der Verband die Integrität der Athleten und die Gleichbehandlung aller Nationen», heißt es in der Pressemitteilung. Ein alternativer Kalender sei im Blick auf die sich ständig verändernde Situation aktuell zu unsicher.
Damit einhergehend werden auch alle Ranglisten im UCI-Kalender vom heutigen 15. März an bis mindestens zum 3. April suspendiert. Mit diesem «Einfrieren» der Punkte will man die Gleichheit für alle Athleten bewahren. Es könnte natürlich auch sein, dass diese Periode noch ausgedehnt wird.
Die UCI beendete die Erklärung mit einem Aufruf zur Solidarität in der gesamten Radsportfamilie und fügte hinzu, dass die Organisation die sich entwickelnde Coronavirus-Situation weiterhin überwachen werde. «In dieser Zeit der Unsicherheit wird die Internationale Föderation die Situation weiterhin genau beobachten und geeignete Maßnahmen im Interesse unseres Sports ergreifen. Sie fordert die Solidarität aller, um diese schwierigen Zeiten zu überstehen.»