Maastricht (dpa) - Über einen Umweg startet Radprofi Andreas Klöden jetzt doch wieder bei einer WM. Der 37-jährige Routinier geht am Sonntag mit seinem RadioShack-Nissan-Team im erstmals ausgetragenen Mannschafts-Zeitfahren für Firmenteams an den Start in Limburg.
2008 hatte der ehemalige Telekom- und T-Mobile-Fahrer erklärt, niemals mehr international bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen für Deutschland zu starten. Sein amerikanisch-luxemburges Team, in dem auch Jens Voigt fährt, gilt als Medaillenaspirant.
«Das ist ausschließlich Teamsache. Das hat nichts mit uns zu tun, wir stellen kein Equipement, nichts», sagte am Freitag Patrick Moster, der Sportdirektor des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), der mit Klöden seit vier Jahren im Clinch liegt. Aus Verärgerung über die Nicht-Nominierung für die Olympischen Spiele 2008 in Peking hatte Klöden seinen Boykott erklärt.
Der BDR hatte den Wahlschweizer vor vier Jahren trotz guter Leistungen nicht nominiert, weil er mit den Doping-Untersuchungen an der Uniklinik Freiburg in Verbindung gebracht worden war. Im 2009 veröffentlichten Abschlussbericht der Expertenkommission wurde «als gesichert» festgestellt, dass auch Klöden zur Tour de France 2006 mit Eigenblut gedopt worden war. Auch die Staatsanwaltschaft Freiburg äußerte sich kürzlich entsprechend. Klöden hat Doping-Vorwürfe stets zurückgewiesen.