Berlin (dpa) - Tour-de-France-Chef Christian Prudhomme ist das Doping-Geständnis von Lance Armstrong nicht genug. «Wir müssen mehr darüber erfahren, wie er dopen konnte und vor allem über den Einfluss seines Umfelds», sagte der Franzose der Nachrichtenagentur Reuters.
Zuvor hatte der frühere Radstar in einem TV-Interview zugegeben, jahrelang EPO, Testosteron, Kortison, Wachstumshormone und Blutdoping zur Leistungssteigerung genutzt zu haben. Die US-Anti-Doping-Agentur USADA hatte den siebenmaligen Toursieger bereits des systematischen Dopings überführt.
«Die Affäre Armstrong gewährt uns einen Einblick, wie der Radsport vor einigen Jahren war», urteilte Prudhomme. Er könne nicht dafür garantieren, dass der Radsport nun perfekt sei. Aber die Dinge hätten sich geändert. «Um diese Art von Affären zu vermeiden, müssen wir jetzt mehr wissen, um das System zerlegen zu können, über das die USADA in ihrem vernichtenden Report berichtet», forderte Prudhomme.
Nach den Enthüllungen der USADA waren Armstrong alle sieben Tourtitel aberkannt worden. Zudem wurde der 41-Jährige lebenslang gesperrt. Das Internationale Olympische Komitee forderte Armstrongs Bronzemedaille vom Einzelzeitfahren bei Olympia 2000 in Sydney zurück.