Sydney (dpa) - Wenige Stunden nach der Veröffentlichung des Untersuchungsberichts der französischen Anti-Doping-Kommission hat Tour-de-France-Rekordteilnehmer Stuart O'Grady ein kleines Geständnis abgelegt.
«Ich habe es genommen. Es war sonst niemand involviert», sagte O'Grady der australischen Tageszeitung «The Herald Sun» und ergänzte: «Ich musste einfach über die Grenze fahren und es in der Apotheke kaufen.» Er habe EPO wegen der «vielen Horrorgeschichten» in geringen Mengen genommen. Es sei kein systematisches Doping gewesen. Bei seiner ersten Frankreich-Rundfahrt 1997 habe er gemerkt, dass er nicht annähernd konkurrenzfähig sei. «Ich habe es für zwei Wochen vor der Tour 1998 genommen. Als die Festina-Affäre passierte, habe ich es weggeworfen und seitdem nicht mehr angefasst», ergänzte O'Grady.
O'Gradys Probe wurde in dem Untersuchungsbericht als «verdächtig» aufgeführt. Damit gehörte er zu einer Reihe von Radsportlern wie Jan Ullrich, Erik Zabel, Jens Heppner, Marco Pantani oder Mario Cipollini, denen das Blutdopingmittel EPO in den Proben nachgewiesen worden war. Gerade erst hatte der Australier, der zusammen mit dem Amerikaner George Hincapie mit 17 Teilnahmen Rekordstarter bei der Frankreich-Rundfahrt ist, seine Karriere beendet.