Lenzerheide (rad-net) - Lange hielt sich das Gerücht, dass es vielleicht wie in Nove Mesto zwei Mountainbike-Weltcups auf der Lenzerheide geben würde - jetzt gibt es gar keinen: Das Rennen, das aufgrund der Corona-Pandemie bereits von August auf September verschoben wurde, ist abgesagt worden. Als Gründe gaben die Organisatoren einerseits die fehlende Planungs- und Durchführungssicherheit, aber auch die aktuell vorgegebenen Schutzmaßnahmen, die bei einem solchen Event nicht hätten garantiert werden können, an.
Die Absage des Weltcups betrifft sämtliche Disziplinen: Cross-Country, Short Track sowie Downhill.
Die Organisatoren in Lenzerheide bedauern den Entscheid und hätten bis zum letztmöglichen Zeitpunkt gewartet und sich täglich für eine möglich Durchführung eingesetzt. «Umso mehr schmerzt es, dass auch wir den geplanten Weltcup nicht durchführen können», sagt OK-Präsident Christoph Müller.
Zuletzt wurde auch eine Austragung ohne Zuschauer geprüft. «Zählt man aber nur schon die Athletinnen und Athleten, Betreuende, Offizielle, Organisierende, Helfende, Medienschaffende und weitere Personen zusammen, die trotz solcher Geisterrennen vor Ort wären, sind wir bereits bei 1500 bis 1800 Personen, womit wir deutlich über den 1000 erlaubten Personen wären», so Müller. Zum aktuellen Zeitpunkt könne niemand garantieren, dass mit einer Event-Bewilligung für diese Personenanzahl ab September gerechnet werden kann.
Ein Problem stellten auch die aktuell geltenden Schutzmaßnahmen dar. Diese seien für eine Outdoorveranstaltung dieser Größenordnung nicht konsequent anwendbar. «Der nötige Schutz für alle Beteiligten kann unter Berücksichtigung der aktuellen Bestimmungen nicht zu 100 Prozent gewährleistet werden», so die Organisatoren.
Hinter den Kulissen wurde wohl lange verhandelt: nachdem der Schweizer Bundesrat die Maßnahmen auf die schon erwähnten 1.000 Personen Anfang Juni gelockert hatte, hatte er gleichzeitig wieder mehr Verantwortung an die Kantone übergeben. «Da die nächste Entscheidung bezüglich Lockerungsmaßnahmen des Bundes nicht vor Mitte August erwartet wird und der Kanton Graubünden keine Sonderbewilligung ausstellt, sehen sich die Organisatoren zum Schritt der Absage gezwungen», heißt es in der Pressemitteilung. Die gemäß den aktuellen Vorgaben erforderliche Bewilligung könne der Kanton Graubünden zum jetzigen Zeitpunkt nicht erteilen, da der Anlass erst im September stattfindet und die dann geltenden Vorschriften noch nicht bekannt sind.
Nach der Absage des Rennens in Val di Sole (12. bis 13. September/Italien), stehen aktuell noch vier Stationen im überarbeiteten Weltcup-Kalender. Nach aktuellem Stand macht Les Gets (Frankreich) nun den Auftakt für die Cross-Country- und Downhill-Biker vom 19. bis 20. September. Im Cross-Country folgt dann nur noch Nove Mesto na Marove (Tschechien), wo zwischen dem 29. September und 4. Oktober zwei Cross-Country-Wertungsrennen ausgetragen werden. Jeweils zwei Rennen gibt es dann noch für die Downhill-Spezialisten in Maribor (15. bis 18. Oktober/Slowenien) und Lousa (29. Oktober bis 1. November/Portugal).
Die MTB-Weltmeisterschaften sind vom 5. bis 11. Oktober in Saalfelden (Cross-Country) und Leogang (Downhill) in Österreich geplant.
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