Arraial d'Ajuda (rad-net) - Zum Auftakt des siebentägigen Etappenrennens Brasil Ride konnten die Titelverteidiger Manuel Fumic und Henrique Avancini in Arraial d'Ajuda das 19,5 Kilometer lange Auftaktzeitfahren gewinnen. Das deutsch-brasilianische Duo siegte vor Julian Schelb/Sebastian Fini Carstensen und Tiago Ferreira/Hans Becking.
«Es ist immer erfreulich, wenn man gut, wenn man gleich das Gelbe Trikot überstreifen kann», meinte Manuel Fumic im Ziel. Das Cannondale-Duo ging gemeinsam mit Kristian Hynek/Martin Stosek (Vitalo Future) als Erste ins Rennen, doch die beiden tschechischen Marathon-Spezialisten waren auf dieser kurzen Distanz keine Konkurrenten für die beiden Cross-Country-Spezialisten.
Avancini und Fumic harmonierten gut und legten ein konstant hohes Tempo vor. Ihre Zeit wurde von keiner Paarung mehr erreicht, auch nicht vom kurzfristig zusammen gestellten Duo Sebastian Fini Carstensen und Julian Schelb (CST Sandd Bafang). In 43:48 Minuten waren Fumic und sein brasilianischer Kollege 50 Sekunden schneller als die dänisch-deutsche Kombination. Ex-Marathon-Weltmeister Tiago Ferreira und sein DMT-Partner Hans Becking (Portugal/Niederlande) hatten als Etappendritte 1:13 Minuten Rückstand.
«Es lief gut und ich fühle mich einen Tick besser als voriges Jahr. Ich denke, ich habe meine aufsteigende Form von der zweiten Saisonhälfte mitgenommen», erklärte Fumic. «Aber im Vergleich zum 2018, herrscht dieses Jahr eine brutale Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit. Damit werden wir wohl am meisten zu kämpfen haben.»
Die Hitze sprach auch Julian Schelb an. «Es war super hart und ich hatte schon ein bisschen Probleme mit der Hitze. Bei einem Maximalpuls von 203 sind wir dann kurz ein bisschen vorsichtiger gefahren», erzählte deutsche Vizemeister von Stop&Go Marderabwehr, der aufgrund des Verzichts von Carstensens Teamkollegen David Nordemann erst vor einer Woche als Ersatz angefragt wurde. Schelb hatte auch noch das Szenario vom Cape Epic 2017 im Hinterkopf, als er dort beim Auftaktzeitfahren einen Hitze-Blackout hatte und schwer stürzte.
Carstensen hatte in den vergangenen beiden Jahren jeweils das Auftaktzeitfahren gewonnen und wollte das gerne wiederholen. Doch die Titelverteidiger waren an diesem Tag eindeutig stärker.
Jaroslav Kulhavy und sein Partner Matous Ulman (Specialized) hatten großes Pech. Beide holten sich an ein und derselben Stelle einen Reifendefekt und büßten als 14. gleich 4:54 Minuten ein. «Da muss irgendwas gewesen sein», schüttelte Kulhavy den Kopf.
Die zehnte Auflage des Brasil Ride führt über 600 Kilometer. Am Montag steht mit 143 Kilometern von Arraial d'Ajuda nach Guaratinga eine echte Monsteretappe auf dem Programm. Da könnten die Abstände vom Zeitfahren schon wieder Makulatur sein.
Bei den Damen gewannen Leticia Candido/Hercilia de Souz in 57:10 mit 2:19 Minuten auf Raiza Goulao/Angela Parra Sierra. Auf Position drei werden Jaqueline Mourao und Danilas Ferreira da Silva geführt (+2:23).