Monte Tamaro (rad-net) - Eine Woche nach ihrem dritten Weltmeistertitel ist Pauline Ferrand-Prévot zum ersten Mal in ihrer Karriere auch Mountainbike-Europameisterin geworden. Die Französin war auf der Strecke von Monte Tamaro erneut eine Klasse für sich und verwies Anne Terpstra (Niederlande) und Yana Belomoina (Ukraine) deutlich auf die Plätze zwei und drei. Beste Deutsche war Elisabeth Brandau, die sich einen guten achten Platz sicherte.
Terpstra hatte versucht, Ferrand-Prévot mit einem schnellen Start unter Druck zu setzen. Doch das gelang der Niederländerin nur bedingt, denn schließlich war es die Weltmeisterin, die das Tempo bestimmte und sich noch in der ersten Runde alleine an die Spitze des Rennens setzte. Ihren Vorsprung baute Ferrand-Prévot stetig aus.
Derweil sah es so aus, als ob Terpstra leichte Probleme bekam, denn Richards kämpfte sich heran und auch Sina Frei (Schweiz) war auf Position vier liegend noch in Schlagweite zum Podest. Doch Terpstra konnte Richards wieder distanzieren und machte sich alleine auf die Verfolgung der Führenden und erreichte 40 Sekunden hinter der siegreichen Französin als Zweite das Ziel.
Richards bekam unterdessen Gesellschaft von Frei und Belomoina und während Gold und Silber schon vergeben waren, wurde der Kampf um Bronze spannend. Belomoina hatte zum Schluss die größten Kraftreserven, konnte ihre beiden Kontrahentinnen noch distanzieren und sicherte sich mit 55 Sekunden Rückstand Rang drei.
Brandau kam mit der schnellen 4,2 Kilometer langen Runde auch gut zurecht und konnte ihre vordere Position stets behaupten. «Ich habe mich heute schon viel besser gefühlt als bei der WM und habe versucht einen sauberen Rhythmus zu fahren, und da wo es geht Gas zu geben. Ich bin froh, dass ich heute international zeigen konnte, dass ich noch dabei bin und muss mit meinem Platz echt zufrieden sein. Jetzt hoffe ich bei der DM meine Leistung abrufen zu können», sagte Brandau im Ziel.
Nadine Rieder (RSC Kempten), die wie bei der WM Platz 18 belegte, war hingegen enttäuscht: «Ich bin ziemlich enttäuscht, denn ich bin gut gestartet, habe mich gut gefühlt und konnte mich um Platz zehn aufhalten, als ich Schaltprobleme bekam. Dadurch habe ich wieder an Boden verloren. Die Kraft war da, aber die Technik machte Probleme.»
Bundestrainer Peter Schaupp lobte das Abschneiden der deutschen Frauen: «Nadine hatte leider Materialprobleme, aber ihre Leistung hat gepasst. Elisabeth hat heute noch mal alles rausgehauen und ihr Können umgesetzt. Der achte Platz ist ein super Ergebnis.»