Wien (dpa) - Der österreichische Sportmanager Stefan Matschiner soll bei einer Vernehmung die Weitergabe von Dopingmitteln an den österreichischen Radprofi Bernhard Kohl, die Triathletin Lisa Hütthaler und andere, nicht genannte Sportler eingestanden haben. Dies berichtete die Nachrichtenagentur APA.
Matschiners Rechtsanwalt Franz Essl habe diese Angaben nicht dementiert, berichtete die APA. Matschiner, der in Wien in Untersuchungshaft sitzt, soll den seit Herbst 2008 gesperrten Kohl von Anfang 2006 bis Mitte Juni 2008 mit Dopingmitteln versorgt haben. Es handelte sich dabei offensichtlich um EPO, Dynepo, Andriol- Tabletten (Testosteronpräparat) und Wachstumshormone. Matschiner habe offenkundig auch konkrete Mengenangaben gemacht. Die Weitergabe von Dopingmitteln kann in Österreich mit Gefängnis bis zu fünf Jahren bestraft werden.
An die Triathletin Hütthaler soll der beschuldigte Sportmanager von Dezember 2007 bis April 2008 die Doping-Produkte EPO und Dynepo verkauft haben. Matschiner hat offensichtlich auch die Firma Humanplasma belastet. Die Blutzentrifuge, anhand der Matschiner Bluttransfers an Kohl durchgeführt haben soll, steht inzwischen angeblich in Budapest. Matschiner soll den Ermittlern die konkrete Adresse genannt haben.
Matschiners Anwalt betonte gegenüber der APA, dass sein Mandant niemanden zum Doping gebracht habe. Kohl und Hütthaler seien mit Matschiner in Kontakt getreten, sie hätten bereits zuvor einschlägige Erfahrungen mit Doping gemacht, sagte der Anwalt.