Schierling (dpa) - Der Italiener Adriano Malori hat bei der Bayern-Rundfahrt das vorentscheidende Einzelzeitfahren gewonnen und sich in die beste Ausgangsposition für den Gesamtsieg gebracht.
Der Radprofi vom Team Lampre-Merida siegte auf einem 31,2 Kilometer langen Rundkurs im oberpfälzischen Schierling knapp vor dem Erfurter Jasha Sütterlin und dem Tschechen Jan Barta. «Ich denke, mein Team ist stark genug, um das Gelbe Trikot zu verteidigen», sagte der 25-Jährige. Im Gesamtklassement hat Malori jetzt einen Vorsprung von 23 Sekunden auf den Briten Geraint Thomas, der das bayerische Etappenrennen vor zwei Jahren gewonnen hatte.
Außenseiterchancen aufs Gelbe Trikot darf sich vor dem letzten Abschnitt am Sonntag auch noch der Deutsche Simon Geschke ausrechnen, der momentan auf Rang fünf liegt. Am Samstag machte aber vor allem Youngster Sütterlin auf sich aufmerksam: Der 20-Jährige vom Thüringer Energie Team, im vergangenen Jahr schon als deutscher U 23-Meister im Einzelzeitfahren aufgetrumpft, bestätigte seine Qualitäten im Kampf gegen die Uhr auch südlich von Regensburg eindrucksvoll. Lange führte der Thüringer die Tageswertung sogar an, ehe ihm der um 18 Sekunden schnellere Malori noch den Etappensieg wegschnappte. «Das ist ein Top-Ergebnis für mich. Die Strecke kam mir heute sehr entgegen, der Parcours war wellig, das liegt mir», sagte der Überraschungs-Zweite.
Top-Sprinter Gerald Ciolek, der nach seinem Etappensieg am Freitag die Führung in der Gesamtwertung übernommen hatte, wurde mit 1:22 Minuten Rückstand respektabler Tages-19., musste das Gelbe Trikot aber wie erwartet prompt wieder abgeben. Die 34. Auflage des Etappenrennens endet am Sonntag mit dem Schlussabschnitt über 169,8 Kilometer von Kelheim in die fränkische Metropole Nürnberg.