Berlin (rad-net) - Die Bahn-Weltmeisterschaft in Berlin steht mit ihrem Start in drei Wochen kurz vor der Tür und verlangt wie alle großen Sportevents eine Expertise in der Berichterstattung. Für diese Aufgabe haben die Reporter des ZDF die ehemalige Bahnradradsportlerin Kristina Vogel ins Boot geholt. So berichtet die «Berliner Morgenpost».
Die 29-Jährige ist selbst elffache Weltmeisterin auf der Bahn und zweifache Olympiasiegerin. Nach einem Trainingsunfall im Sommer 2018, seitdem sie querschnittsgelähmt ist, beteiligt sich die ehemalige Sprinterin nun als Expertin im Radsport. Bei der anstehenden WM in Berlin soll Vogel als Botschafterin und Expertin fürs ZDF agieren, bevor sie bei den Olympischen Spielen in Tokio ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen ebenfalls mit den Zuschauern und Teilnehmern teilen darf.
Die Bahn im Berliner Velodrom bietet zum zweiten Mal Raum für ein so großes Event des Bahnradsports und Vogel kann die Freude darüber im Interview mit der «Berliner Morgenpost» kaum verbergen: «Ich freue mich, dass wir endlich den Schritt gegangen sind, ein so großes Event nach Hause zu holen. [...] Die Bahn-WM zu Hause - und das vor Olympia - ist etwas ganz Tolles.» Die Aussage zeigt, wie verbunden die ehemalige Olympiasiegerin der Berliner Bahn ist, auf der sie 2017 sowohl den EM-Titel im Sprint, als auch im Keirin gewonnen hat.
Doch neben ihrer neuen Rolle als TV-Expertin engagiert sich die ehemalige Profirennfahrerin nun in sehr vielen anderen Lebensbereichen, was ihr Leben laut eigener Aussage deutlich vielseitiger gestaltet habe. Neben Hospitationen bei der Bundespolizei, arbeitet die 29-Jährige als Bahnrad-Trainerin und Markenbotschafterin, beteiligt sich im Weltradsportverband UCI in zwei Kommissionen und hält Motivationsreden. Der Kalender sei so voll, dass ihr Leben heute manchmal anstrengender sei, als früher.
Zusätzlich engagiert sich Kristina Vogel auch in der Politik und sitzt im Erfurter Stadtrat, wo sie 2019 die meisten Stimmen für die CDU holte. «Ich will meine drei großen Themen Sicherheit, Sport und Inklusion vertreten und hoffe, dass ich meiner Heimatstadt etwas Gutes tun kann.»
Aufgrund der ganzen neuen Aktivitäten und Aufgaben entschied sich Vogel gegen die Fortführung der eigenen Karriere bei paralympischen Wettbewerben - zum einen aus Mangel an Zeit und zum anderen, weil sie das Leben außerhalb des Sportes auch genieße.