Bremen (dpa) - Knapper geht's nicht. Um Reifenbreite entschieden der Rosenheimer Leif Lampater und sein niederländischer Partner Wim Stroetinga das 50. Bremer Sechstagerennen für sich.
In einem dramatischen Finale verdrängte das Duo Marcel Kalz/Robert Bartko (Berlin/Potsdam) auf Platz zwei. Die rundengleichen Paare hatten im Jubiläumsjahr auch jeweils 359 Punkte auf dem Konto. Bei diesem Novum entschied der letzte Sprint, den Stroetinga im Duell mit Vorjahressieger Kalz gewann, über Platz eins und zwei.
«Das hat viel Kraft gekostet. Bremen hat eine unglaublich schwierige Bahn», kommentierte der Niederländer den glücklichen Erfolg. Stroetinga fuhr zum ersten Mal auf der nur 166,6 Meter langen Bahn seine Runden. Lampater, der das Rennen bereits 2009 mit Erik Zabel gewonnen hatte, war stolz über seinen zweiten Bremen-Sieg. «Das ist ein tolles Gefühl. Die 50. Ausgabe zu gewinnen, ist etwas ganz Spezielles», sagte der 31 Jahre alte Sechstagerennen-Spezialist.
Er gehört zu einer immer kleiner werdenden Spezies und reist nun mit dem Tross weiter nach Berlin. Dort steht vom 23. bis 28. Januar die nächste Rundenhatz an. In Deutschland haben nur Berlin und Bremen das Sterben der Sixdays überlebt, in der Hansestadt geht es auch in den nächsten beiden Jahren weiter. Die Event & Sport Nord GmbH (ESN), die seit drei Jahren die Mischung aus Sport und Show organisiert, hat eine entsprechende Option gezogen.
«Es geht weiter in Bremen. Das Sechstagerennen entwickelt sich brillant», sagte ESN-Geschäftsführer Hans Peter Schneider dem «Weser-Kurier». Er erwartet bei einem Etat von rund 1,6 Millionen Euro einen Gewinn beim 50. Rennen, konnte aber vor der Schlussabrechnung noch keine genauen Zahlen präsentieren. Beim Zuschauerzuspruch rechnet Schneider mit einem leichten Anstieg von 60.000 im Vorjahr auf rund 65.000 Besucher.
Die Fans feierten bei der Jubiläumsauflage vor allem eine große Sause mit dem Gesangduo «Klaus & Klaus», beim sportlich spannenden Finalabend war die Halle eher spärlich besucht. Dabei hatten bis zuletzt nicht nur Lampater/Stroetinga und Kalz/Bartko gute Siegchancen. Auch Andreas Müller/Marc Hester (Österreich/Dänemark) sowie Christian Grasmann/Vivien Brissé (München/Frankreich) beendeten den Wettbewerb rundengleich auf den Plätzen drei und vier.