Huy (dpa) - Der spanische Radprofi Joaquin Rodriguez vom Team Katusha hat den Flèche Wallone gewonnen. Der Kletterspezialist aus der russischen Equipe des deutschen Teamchefs Hans-Michael Holczer setzte sich dank eines unwiderstehlichen Antritts an der berüchtigten Mauer von Huy durch.
Er verwies Michael Albasini aus der Schweiz (GreenEdge) und den belgischen Vorjahressieger Philippe Gilbert (BMC) um vier Sekunden auf die Plätze und feierte seinen ersten Erfolg bei einem der wichtigsten Eintagesrennen.
Der 32-Jährige sorgte zugleich nur zwei Tage nach dem EPO-Dopingfall von Denis Galimsjanow für sportlich positive Schlagzeilen im russischen Elite-Team. «Ich liebe diesen Klassiker», meinte der Spanier. Er gehört nun auch bei Lüttich-Bastogne-Lüttich - dem ältesten Radklassiker der Welt - am Sonntag zu den Favoriten.
Die Entscheidung bei der 76. Auflage des Traditionsrennens fiel wie erwartet auf der Schlusssteigung, der knüppelharten Mauer von Huy. Auf dem zum Teil mehr als 20 Prozent steilen Finish lancierte Rodriguez, der diesen Klassiker zweimal als Zweiter beendet hatte, im richtigen Moment die Attacke und zog bis zum Zielstrich durch. Nach 194 Kilometern konnte Rodriguez - vor zwei Jahren Gesamtsieger in der UCI-Weltrangliste - vor Freude die Faust ballen.
Deutsche Fahrer spielten beim Ausgang des Rennens keine Rolle. Der letzte und bis dato einzige Flèche-Gewinner aus Deutschland war 1988 Rolf Gölz.
Bei schwierigen Bedingungen mit einigen Regenphasen hatten sich nach knapp einem Drittel des Rennens Dirk Bellemakers vom Team Landbouwkrediet und FDJ-Fahrer Anthony Roux vom Feld abgesetzt. Knapp 16 Kilometer vor dem Ziel wurden die beiden vom italienischen Meister Giovanni Visconti (Movistar) und Tom Slagter (Rabobank) eingeholt.
Auch die letzte Attacke von Ryder Hesjedal (Garmin) und Lars Petter Nordhaug (Sky) war nicht von Erfolg gekrönt, weil im Peloton Katusha für Spitzenmann Rodriguez das Tempo machte.