Berlin (dpa) - Das IOC hat in der Doping-Affäre Lance Armstrong Sanktionen gegen die Spitzenfunktionäre des Radsport-Weltverbandes UCI vorerst ausgeschlossen.
Nach dpa-Informationen ergab eine erste IOC-Überprüfung der Dokumente der US-Anti-Doping-Agentur USADA keine Beweise, die Ermittlungen gegen UCI-Präsident Pat McQuaid und Vorgänger Hein Verbruggen rechtfertigen würden. Den Fall Armstrong werteten die Olympier als «echte Enttäuschung» und «schockierend». Die UCI hatte dem Texaner am Montag alle seine sieben Tour-de-France-Titel aberkannt und ihn lebenslang gesperrt.
Erst nach der UCI-Sondersitzung am Freitag, in der die Dachorganisation des Radsports klären will, ob die derzeit vakanten Tour-Titel neu vergeben werden, wird sich das Internationale Olympische Komitee wieder erklären. Armstrong muss damit rechnen, auch Olympia-Bronze von 2000 im Zeitfahren nachträglich zu verlieren.
Einen Ausschluss aus dem Olympia-Programm muss der Radsport dagegen nicht fürchten. «Es wäre unfair, die große Mehrheit sauberer Athleten zu bestrafen, wenn man die UCI von Olympischen Spielen verbannen würde», erklärte das Internationale Olympische Komitee. Der Weltverband UCI sei zwar «traurigerweise oft in hochkarätige Dopingfälle verwickelt, deshalb notwendigerweise aber auch einer der Vorkämpfer im Kampf gegen Doping gewesen».