Manchester (rad-net) - Das Team Ineos hat sein Aufgebot für die Tour de France bekannt gegeben. Das britische WorldTour-Team wird von Egan Bernal angeführt, der seinen Tour-Sieg wiederholen will - und weder Chris Froome noch Geraint Thomas werden mitgenommen.
Stattdessen setzt man bei Ineos auf Andrey Amador, Richard Carapaz, Jonathan Castroviejo, Michal Kwiatkowski, Luke Rowe, Pavel Sivakov und Dylan van Baarle als Helfer für Bernal. «Wir haben genau analysiert, wie wir die Tour de France in diesem Jahr gewinnen können, und wir haben ein leidenschaftliches Team, das sich zu einem gemeinsamen Zweck zusammengeschlossen hat und bereit ist, die Arbeit zu erledigen», so Teamchef Dave Brailsford über die Auswahl. Für ihn sei entscheidend gewesen, die richtigen Helfer zu haben und man habe die neuesten Informationen analysiert, um sicherzustellen, die bestmögliche Position für die Frankreich-Rundfahrt zu haben.
Den beiden ehemaligen Tour-Siegern Froome und Thomas wolle man stattdessen die Möglichkeit geben, bei den anderen beiden Grand Tours aufs Gesamtklassement zu fahren. «Im Gegenzug wird Chris Froome die Vuelta ins Visier nehmen. Chris ist eine Legende unseres Sports, ein wahrer Champion, der unglaubliche Entschlossenheit bewiesen hat, von seinem Sturz im letzten Jahr zurückzukehren. Wir möchten ihn dabei unterstützen, um einen weiteren Grand Tour-Titel zu kämpfen, und die Vuelta gibt ihm ein bisschen mehr Zeit, um seinen Fortschritt auf höchstem Niveau fortzusetzen», so Brailsford.
Zu Thomas sagte er: «Geraint wird den Giro ins Visier nehmen und die Gelegenheit nutzen, seinen Tour de France-Sieg mit einem weiteren Grand Tour-Titel zu verdoppeln, mit dem Ziel, der erste Waliser zu sein, der ihn gewinnt.»
In den vergangenen Wochen gab es zahlreiche Spekualtionen über die Kapitänsrolle bei Ineos und lange Zeit war die Rede von einer Dreifachspitze mit Bernal, Froome und Thomas. Das geriet allerdings schon ins Wanken, als verkündet wurde, dass Froome 2021 zu Israel Start-Up Nation wechseln wird. Zudem fachte der Sportliche Leiter von Ineos, Gabriel Rasch, die Diskussionen noch einmal an, nachdem er die Leistungen von Froome und Thomas beim Critérium du Dauphiné als «nicht gut genug» erklärte.