Amsterdam (rad-net) - Der Niederländer Dylan Groenewegen hat seine Saison 2020 frühzeitig beendet. Das Team Jumbo-Visma teilte jetzt mit, dass der Fahrer an keinem weiteren Rennen der Saison teilnehmen werde und weiterhin auf das Urteil des Disziplinarausschusses der UCI im Falle Fabio Jakobsen warte.
Groenewegen hatte am 5. August bei der Polen-Rundfahrt einen schweren Sturz verursacht, als er auf dem Bergab-Zielsprint seinen Landsmann Fabio Jakobsen abdrängte. Der Fahrer stürzte in die Seitenbande und verletzte sich dabei schwer. Noch in derselben Nacht musste sich Jakobsen einer fünfstündigen Operation unterziehen, in der zunächst sein Kiefer und Gaumen behandelt wurde – er verlor bei dem Sturz alle bis auf einen Zahn, als er mit dem Gesicht in die Barriere prallte – bevor er in ein künstliches Koma versetzt wurde.
Groenewegen bedauerte den Vorfall zutiefst und berichtete in einem Interview mit NOS kurz nach dem Unfall, dass er sich vorerst nicht vorstellen könne weiterzumachen: «Selbst der Gedanke wieder zu sprinten liegt mir im Moment sehr fern. Ich möchte nicht einmal darüber nachdenken, in den nächsten Monaten wieder auf mein Rad zu steigen. Wir werden sehen, was als nächstes kommt. Ich hoffe aber, dass Fabio sich komplett erholt und wir in Zukunft wieder gegeneinander sprinten können.»
Letzte Woche hat Jakobsen auf sich aufmerksam gemacht, als er seinem Teamkameraden Florian Sénéchal Wein und Blumen schickte, denen eine Karte mit der Mitteilung beilag: «Danke, dass Du mein Leben gerettet hast.» Sénéchal war als Erstes nach dem Sturz bei Jakobsen gewesen und hatte dem Fahrer geholfen, atmen zu können, nachdem er so schwer im Gesicht verletzt worden war. In den Sozialen Netzwerken bedankte er sich für das Geschenk: «Danke Fabio für das Geschenk nach meinem Besuch bei Dir. Ich war als Erstes bei dir nach dem Unfall. Ich habe nur Deinen Kopf angehoben, damit Du atmen konntest. Du wirst auf jeden Fall stärker zurückkommen.»