Amsterdam (rad-net) - Tom Dumoulin wird sich 2019 erneut auf den Giro d'Italia fokussieren. Der Niederländer vom Team Sunweb entschied sich für die italienische Grand Tour, da sie mehr Zeitfahr-Kilometer beinhaltet als die Tour de France.
«Nachdem wir wochenlang darüber geredet hatten, haben wir uns schließlich für den Giro d'Italia im Jahr 2019 entschieden. Wir hatten die Tour de France lange Zeit im Kopf, aber der Giro ist dieses Jahr ein sehr schöner Kurs», sagte Dumoulin, der die Italien-Rundfahrt 2017 gewonnen hatte und damit den Durchbruch zum Grand Tour-Fahrer schaffte, in einer Videobotschaft. «Danach werde ich wahrscheinlich bei der Tour de France aufs Gesamtklassement fahren, genau wie in diesem Jahr, aber es ist immer noch unentschieden», so Dumoulin.
Der Giro d'Italia 2019 umfasst nicht weniger als drei Einzelzeitfahren und damit insgesamt 58,5 Kilometer gegen die Uhr. Die dreiwöchige Rundfahrt beginnt mit einem 8,2 Kilometer langen Zeitfahren in Bologna, danach folgt auf der neunten Etappe ein ausschlaggebendes 34,7 Kilometer-Zeitfahren in San Marino und am letzten Tag werden die Siegfahrer noch einmal in einem 15,6 Kilometer langen Zeitfahren in Verona getestet. Alle drei sind alles andere als flach, aber keines ist wirklich so bergig, das Dumoulin Probleme bekommen könnte, da er schließlich auch 2017 den WM-Titel im Zeitfahren in Bergen holte, wo das Rennen gegen die Uhr mit einer steilen Bergankunft endete. Bei der Tour de France 2019 dagegen gibt es nur ein Einzelzeitfahren - eine 27 Kilometer lange Strecke in Pau auf der 13. Etappe sowie ein 28 Kilometer langes Mannschaftszeitfahren auf der zweiten Etappe.
Wir haben uns beide Routen angesehen und unsere Berechnungen vorgenommen. Auf dem Papier - und beim Radfahren sollte man immer mit dem Unerwarteten rechnen - wären unsere Chancen beim Giro besser als bei der Tour», sagte Sunweb-Teammanager Iwan Spekenbrink gegenüber Cyclingnews.
Die Tour ist für Tom Dumoulin aber auch noch nicht ausgeschlossen. In diesem Jahr wurde er sowohl beim Giro als auch in Frankreich Gesamtzweiter, zunächst hat der 28-Jährige aber die Italien-Rundfahrt im Visier: «Wir werden für den Giro Vollgas geben, dann werden wir erneut prüfen und sehen, wo wir sind. Wenn wir der Meinung sind, dass es einigermaßen möglich ist, die Tour gut zu fahren, dann gehen wir sie an. Wenn der Giro zu viel kostet, werden wir es nicht tun», erklärte Spekenbrink.