Porto Seguro (rad-net) - Auf dem 140 Kilometer langen fünften Teilstück des Mountainbike-Etappenrennens Brasil Ride haben Manuel Fumic und Henrique Avancini ihr Gelbes Trikot verteidigt. Das deutsch-brasilianische Cannondale-Duo erreichte Arraial d'Ajuda zeitgleich mit Tiago Ferreira und Hans Becking und wurde zum vierten Mal Etappenzweiter. Rang drei belegten wie schon an den Tagen zuvor der Russe Alexey Medvedev und der Italiener Francesco Failli.
Beim Start in Guaratinga fiel Regen vom Himmel. «Wir haben damit gerechnet, dass es den ganze Zeit regnet. Nach der Hälfte kam aber die Sonne und es wurde brutal heiß», erklärte Manuel Fumic.
Avancini und er konzentrierten sich darauf ihre schärfsten Konkurrenten Tiago Ferreira und Hans Becking (DMT Racing) in Schach zu halten. Der Portugiese und der Niederländer starteten denn auch einige Attacken, denn die beiden letzten Tage spielen eher den Cross-Country-Spezialisten Fumic und Avancini in die Karten. «Wir wussten, das ist die letzte Chance, um Zeit gut zu machen. Deshalb haben wir alles versucht, in der Feedzone sogar ein bisschen 'dreckig' gespielt, aber letztlich war es ein Kampf Mann gegen Mann und sie haben keine Schwäche gezeigt», erklärte Becking. Mit dem dreckigen Spiel meinte Becking eine Attacke an der dritten Verpflegungszone. Da hielten Fumic und Avancini an, während Ferreira und Becking durchzogen und zwischenzeitlich eine Minute Vorsprung herausfuhren. «Das war nicht ganz die feine Art der beiden, aber sie haben nicht aufgegeben», meinte Manuel Fumic, «Wir waren immer im Alarm-Modus. Wir haben das Loch wieder zu gefahren.»
Der Deutsche Cross-Country-Meister und der Marathon-Weltmeister waren immer hellwach und ließen Ferreira und Becking nicht mehr entkommen, während der Rest der Konkurrenz bei der zweiten Attacke der beiden Farbe bekennen musste.
Um den Sieg sprinteten Fumic und Avancini nicht mehr mit, sondern überließen ihren Konkurrenten nach 5:21:27 Stunden den Tageserfolg.
Sie nehmen jetzt 1:03 Minuten Vorsprung in die sechste Etappe, die am Freitag in Arraial d'Ajuda über vier Runden à 8,1 Kilometer führt. Am Schlusstag geht es einen Tag später noch über 43,8 Kilometer und damit ebenfalls eher eine Cross-Country-Distanz. Allerdings sind diese kürzeren Distanzen auch anders, wenn sie nach fünf langen Etappen stattfinden. «Wir sind natürlich auch müde, aber wir freuen uns auf die beiden letzten Tage», meinte Manuel Fumic, der bei der Zieldurchfahrt die Faust ballte.
Die Tagesdritten Medvedev/Failli (+2:19) liegen in der Gesamtwertung bereits 10:04 Minuten zurück.
Damen: Santanyes und Ramirez weiter vorn
Viviane Favery und Marcella Told (Cannondale Brasil) durften am fünften Tag ihren ersten Etappensieg feiern. Die Spanierinnen Sandra Santanyes und Anna Ramirez kontrollierten das Rennen, kamen nach 6:52 Stunden vier Sekunden dahinter ins Ziel und verteidigten ihre Führungsposition. Die hatten sie am Tag zuvor von Jaqueline Mourao und Cindy Montambault «geerbt», weil die Kanadierin wegen einer Lebensmittelvergiftung aufgeben musste.
Ivonne Kraft und Agnes Naumann (Niner Ladies) belegten mit knapp einer Stunde Rückstand Rang fünf.