Albstadt (rad-net) - Elisabeth Brandau geht am Samstag, den 11. Januar, als die Titelverteidigerin bei Deutschen Cross-Meisterschaft in Albstadt (Baden-Württemberg) an den Start. Die 34-Jährige verbindet mit Albstadt noch ein zweiter Höhepunkt in der Saison 2020: die Mountainbike-WM im Juni.
Dass Elisabeth Brandau eine außergewöhnliche Sportsfrau ist, muss man in Radsport-Kreisen kaum mehr erzählen. Nicht nur, dass es der zweifachen Mutter gelungen ist im vergangenen Sommer in der Cross-Country-Disziplin aufs Weltcup-Podest zu fahren und bei der EM die Bronzemedaille zu gewinnen. Brandau ist auch die einzige deutsche Radsportlerin, der es gelungen ist sowohl im Cross-Country, als auch im Marathon, im Eliminator Sprint und auch im Cyclo-Cross das Meister-Trikot zu ergattern.
Am 11. Januar würde sie in Albstadt gerne das Jersey im Querfeldein verteidigen und damit den Hattrick komplettieren. «Das Trikot ist auch für die Sponsoren gut», sagt Elisabeth Brandau und aktuell gleichzeitig Deutsche Meisterin in zwei Disziplinen (Cross-Country und Cyclo-Cross) zu sein, sei «schon schön». Ein bisschen schade findet es die Schönaicherin allerdings, dass im Cross-Sport «niemand nachkommt», der ihr das Trikot streitig macht. «Ich wäre international gerne schneller, gerade mit dem Meistertrikot», sieht sie ihre Leistungen zuletzt im Weltcup etwas kritisch. Als WM-Fünfte von 2018 genügt ihr ein 31. Rang wie in Namur natürlich nicht.
Warum sie sich überhaupt in der Winterdisziplin tummelt? «Ich bin das von früher gewohnt», sagt sie mit Blick auf ihre Anfänge im Straßenrennsport. «Cross hat mir immer Spaß gemacht und geholfen im Training. Allerdings bin ich diesen Winter zu wenig auf dem Crossrad und das merke ich auch in den Rennen», bekennt Brandau. Nach der DM in Albstadt möchte sie in der Schweiz noch eine gute WM fahren und dann die Form mit in die Mountainbike-Saison nehmen, das ist das Ziel.
In der MTB-Saison warten zwei Highlights. Die Heim-WM in Albstadt, nur eine Autostunde von der Heimat entfernt und die olympischen Spiele in Tokio. Dabei hat sie Prioritäten. «Beim Thema Olympia spielen alle verrückt, das stresst zusätzlich», gibt Brandau preis. «Die Strecke dort ist nicht meine, Albstadt mag ich mehr. Darauf freue ich mich schon. Die WM ist noch mehr mein Höhepunkt. Wenn ich da in Form bin, dann bin ich auch bei Olympia fit.»
Das halbe Jahr, das bis dahin bleibt, beginnt mit der Cross-DM. Und die Konkurrenz? «Janine Schneider ist mir beim Weltcup in Zolder erst mal vor der Nase herum gefahren», sagt Brandau über die amtierende Deutsche Marathon-Meisterin aus Lottstetten. «Aber am Ende hatte ich sie doch im Griff.» Wenn sie Normalform hat, kann ihr in Deutschland aktuell niemand das Wasser reichen. Die hat sie zuletzt allerdings vermisst. «Wir rätseln ein wenig», meint die Titelverteidigerin.