Singen (rad-net) - Die zweite Deutsche Meisterschaft im Eliminator Sprint am Samstag, den 11. Mai, verspricht dem Singener Publikum jede Menge Action. Simon Gegenheimer will seinen Titel verteidigen, hat aber viele starke Widersacher. Bei den Damen ist die Konkurrenz völlig offen.
«Ich will den Titel» - Gegenheimer vom Team Rose-Ultrasports lässt keine Zweifel daran, dass er sich am Samstag in Singen zum zweiten Mal das Jersey mit dem schwarz-rot-goldenen Brustring überstreifen will. Weil es erst die zweite Deutsche Meisterschaft in dieser jungen Disziplin ist, bliebe die Bezeichnung Deutscher Sprint-Meister praktisch ein Alleinstellungsmerkmal für ihn.
Es gibt eine ganze Hand voll Fahrer, die dem Remchinger den Titel streitig machen wollen. Der Wahl-Koblenzer Andy Eyring vom Team Bergamont zum Beispiel, der 2012 in Kirchzarten schon die Bronzemedaille gewonnen hat. Oder Christian Pfäffle aus Neuffen vom Lexware-Rothaus-Team, der bei der Weltmeisterschaft in Saalfelden sensationell ins Finale vorstoßen konnte und am Ende Vierter war. Teamkamerad Martin Gluth war schon 2012 Mitfavorit, ehe er in der Qualifikation durch einen Sturz ausschied. Gluth kommt mit der Empfehlung eines zweiten Platzes beim Eliminator Sprint in Solothurn am vergangenen Freitag.
Simon Stiebjahn hat im vergangenen Jahr die Sprint-Gesamtwertung der Internationalen MTB-Bundesliga gewonnen. Außerdem konnte der Bulls-Biker Ende April in Heubach den Sprint-Sieg feiern und dabei Simon Gegenheimer schlagen. «Den Titel wollen natürlich viele holen, einen echten Favoriten gibt es, glaube ich nicht. Im Sprint kann so viel passieren, da entscheiden in Zweikämpfen manchmal Millimeter. Aber ich liebäugle schon mit einer Medaille», sagte Stiebjahn.
Auch Wenzel Böhm-Gräber vom Team Focus XC aus Wiesbaden macht sich berechtigte Hoffnungen auf Edelmetall und auch Marco Schätzing von Fujbikes-Rockets und Heiko Gutmann vom Team Lexware-Rothaus aus Münstertal haben ernsthafte Ambitionen und auch dessen Teamkollege Julian Schelb ist nicht zu unterschätzen
Auch bei den Damen lässt sich eine große Favoritin nicht herausfiltern. Elisabeth Brandau wäre es gewesen, doch die Titelverteidigerin reist mit einem großen Handicap nach Singen. Nach ihrem Innenband-Anriss ist sie eigentlich noch nicht wieder konkurrenzfähig. Trotzdem will versuchen in Singen an den Start zu gehen. «Das Knie tut schon noch weh, wenn ich voll reintrete und die Spritzigkeit fehlt mir auch noch», erklärt die Schönaicherin. «Ich werde erst vor Ort entscheiden, ob ich fahre oder nicht.»
Als Nachfolgerin kommt zum Beispiel Nadine Rieder vom Team Topeak-Ergon in Frage. Die Sonthofenerin hat zuletzt als Bundesliga-Sechste in Heubach überzeugt, als sie die einzige Deutsche im Finale war und auch in Münsingen musste sie sich als Zweite nur der Weltmeisterin Alexandra Engen aus Schweden geschlagen geben. «Ich habe im letzten Jahr in Bad Salzdetfurth gemerkt, dass ich das gut kann. Die DM ist mein großes Ziel und ich habe mich im Winter auch darauf vorbereitet», sagt Rieder, die hofft sich für den Sprint bei der Europameisterschaft in Bern zu qualifizieren.
Sie sieht vor allem zwei Konkurrentinnen: Veronika Brüchle vom Team Stevens-Schubert aus Sigmarszell ist noch Juniorin, aber die Allgäuerin hat nicht zuletzt durch die DM-Silbermedaille 2012 ihre Qualitäten unter Beweis gestellt. Die Remetschwielerin Helen Grobert vom Team Focus XC hat vergangenen Freitag in Solothurn getestet und ist Sechste geworden. «Das macht mich zuversichtlich für Singen», konstatierte die Deutsche U23-Meisterin, die sich eine zweite Medaille nach Bronze 2012 zum Ziel gesetzt hat. Mit Anja Gradl vom Team Bulls steht eine weitere starke Fahrerin am Start. Allerdings weiß man von ihr noch nicht, was sie im Sprint leisten kann.