London (dpa) - US-Doping-Fahnder Travis Tygart hat den Radsport-Weltverband UCI aufgefordert, im eigenen Haus so schnell wie möglich aufzuräumen. Die unabhängige Reformkommission müsse die Aufarbeitung der Doping-Vergangenheit zügiger vorantreiben.
Die Zeit laufe ab, deshalb dürfe «kein weiterer Tag vergehen», sagte der Chef der US-Anti-Doping-Agentur USADA.
Unter Führung des neuen UCI-Präsidenten Brian Cookson habe der Radsport Fortschritte gemacht, konstatierte Tygart. Allerdings müssten Cookson und die UCI ihre unabhängigen Untersuchungen vorantreiben, um das doping-geschädigte Image der Branche wieder zu verbessern. «Nur weil du die Führung austauschst, muss sich das schmutzige System nicht zwangsläufig ändern», meinte er.
USADA-Chef Tygart hatte mit seinen Ermittlungen maßgeblich zum Sturz des früheren Radsport-Helden Lance Armstrong beigetragen. Der frühere US-Star war aufgrund von zahlreichen Zeugenaussagen im vergangenen Jahr als Dopingsünder überführt und lebenslang gesperrt worden. Seine Erfolge, darunter die sieben Siege bei der Tour de France von 1999 bis 2005, wurden ihm aberkannt. Der früheren UCI-Spitze unter Präsident Pat McQuaid war auch Komplizenschaft mit Armstrong vorgeworfen worden.