Bogotá (rad-net) - Der Tour-de-France-Sieger von 2019, Egan Bernal (Ineos), hat verkündet, dass sein einziges ernsthaftes Ziel der laufenden Saison 2020, der erneute Gesamtsieg bei der französischen Grand Tour ist.
Bernal startete bei den kolumbianischen Meisterschaften in die Saison. Im Zeitfahren belegte er den dritten Platz und fuhr beim Straßenrennen trotz eines Sturzes noch auf den zweiten Rang. Der starke Saisonauftakt sei laut Bernal das Resultat einer ereignislosen und geordneten Saisonvorbereitung. Diesen Winter sei alles deutlich ruhiger und geplanter verlaufen als im vergangenen Jahr, als nach einem Sturz einige Zahnarztbesuche auf dem Programm standen. «Ich habe das Gefühl, dass die Vorbereitung viel besser war und alles konzentriert sich auf die Tour de France. Das wird mein erstes und einziges ernsthaftes Ziel sein. Die anderen Rennen werden auf dieses Ziel ausgerichtet sein», verkündete der 23-Jährige kürzlich.
Vergangene Saison fuhr der Kolumbianer einige große Siege ein, darunter die Gesamterfolge bei Paris-Nizza und der Tour de Suisse sowie der erstmalige Tour-Gesamtsieg eines kolumbianischen Fahrers - trotz der suboptimalen Vorbereitung. Diese Erfolge lassen bereits erahnen, auf was sich seine Kontrahenten in diesem Jahr, in welches Bernal besser vorbereitet startet, eventuell einstellen müssen.
Doch neben Bernal schielen mit Chris Froome und Geraint Thomas zwei weitere Teamkollegen von Ineos auf den Sieg bei der Frankreich-Rundfahrt. «Die letzten beiden Jahre gab es bei uns immer zwei Kapitäne; dieses Jahr sind es drei. Aber der Stärkste hat bisher immer gewonnen. 2018 war Froome die erste Option und Thomas hat gewonnen und letztes Jahr war Thomas der Favorit und ich habe gewonnen», erklärte Bernal die Konkurrenz im eigenen Rennstall. Hauptsache sei, dass das Team die Fahrer bei der Tour vernünftig unterstütze. Insgesamt mache er sich allerdings zur Zeit keine großen Sorgen, da er darauf fokussiert sei, 100 Prozent zu geben.
Obwohl in diesem Jahr auch die Olympischen Spiele anstehen, an denen auch Bernal voraussichtlich teilnehmen wird, bestärkt er die Priorität der Tour de France, für die er sogar den Giro aus seinem Kalender gestrichen hat. «Das sinnvollste Ziel ist einfach die Tour. Die Olympischen Spiele sind eine Woche später. Das ist nicht die beste Zeit und ich bin nicht so stark in Eintagesrennen. Ich werde die Tour nicht für ein Rennen hintanstellen, in dem ich kein Spezialist bin, auch wenn die Strecke zu mir passen würde.»