Berlin (rad-net) - Vorjahressieger Guido Fulst aus Berlin und sein Partner Leif Lampater aus Schwaikheim haben in der dritten Nacht des 97. Sechstagerennens die Führung übernommen.
Vor 13 500 Zuschauern schaffte das Duo gemeinsam mit den Dänen Alex Rasmussen/Michael Mörköv den entscheidenden Rundengewinn. Damit meldete der zweifache Olympiasieger und mehrmalige Bahn-Weltmeister Fulst bei seinem Abschiedsrennen erneut Siegansprüche an.
Zunächst hatten Andreas Beikirch/Erik Mohs (Titz/Leipzig) und Marco Villa/Danny Stam (Italien/Niederlande) versucht, den führenden Weltmeistern Bruno Risi/Marco Marvulli (Schweiz) die Führung abzujagen. Das gelang dann Fulst/Lampater mit Rasmussen/Mörköv, so dass Risi/Marvulli vorerst auf den dritten Platz abrutschten. Aber auch Beikirch/Mohs als Vierte und Christian Lademann/Alexander Aeschbach (Köln/Schweiz) als Fünfte haben eine gute Ausgangsposition.
Im internationalen Zukunftsrennen festigten die britischen Akteure Jonathan Bellis und Peter Kennaugh ihre Führung in der Gesamtwertung. Sowohl im 100 Runden Punktefahren als auch im Madisonwettbewerb über 40 Minuten waren sie der Konkurrenz deutlich überlegen. Einen guten Tag hatten die polnischen Gäste erwischt: Blazej Janiaczyk und Wojciech Dybel machten mit zwei zweiten Rängen auf sich aufmerksam. Vor allem im Madison überzeugten sie mit ihrem Rundengewinn, mit dem sie zu den überlegenen Briten aufschlossen.
Im Jugend-Omnium um den „VKLE“-Preis waren die dänischen Gäste überlegen. Eine Klasse für sich war der Gesamtsieger Thomas Schmidt, der alle Wettbewerbe dominierte. Er gewann die Gesamtwertung mit zwölf Punkten Vorsprung auf Andreas Ludwig vom SC Berlin und weiteren sieben Punkten auf seinen Landsmann Lasse Hansen.
Auf den als Ehrengast angekündigten jahrzehntelangen Berliner Sixdays-Chef Otto Ziege warteten die Radstars und Fans am Samstag vergeblich. Der erst vor kurzem am Knie operierte ehemalige Präsident des Berliner Radsportverbandes war in seiner Wohnung gestürzt. Der 81 Jahre alte Ex-Straßenmeister erlitt dabei einen Bruch des Halswirbels.